... am anfang war das wort ...

... am anfang war das wort ...

...WORT ...

hallo erst mal!
heute werden wir blog-technisch entjungfert und alle dürfen zusehn. wir hoffen es tut nicht so weh =D

ähm. also. eigentlich. wir wollen. also irgendwie. oder doch nicht. ganz eigentlich gehts uns nur ums bloggen, weil wir lustige ideen haben und sie gerne mit euch allen teilen wollen. wir mussten diesen weg einschlagen, da wir im reallife wenig erfolg damit hatten. es steht jedem frei jetzt zu gehen, uns anregungen zu übermitteln, oder still vor sich hin zu lachen. wir freuen uns über jeden, der die welt durch unsere augen sieht und alle, die mit uns eine neue stylische brille aussuchen gehen möchten.

Mittwoch, 5. November 2014

Sonntag, 21. September 2014

what's left of you (or me?)

erstaunlich, was einem im bewusstsein bleibt und was verschwindet. erstaunlich, wie vieles sich einfach so still und heimlich in unseren alltag, unser sein, denken, fühlen, tun einschleicht, sodass wir am ende denken, genau so seien wir doch schon immer gewesen, hätten immer schon so gedacht, gefühlt oder gehandelt. gerade in diesem augenblick bin ich verblüfft darüber wie sehr ich mich verändert habe, weil meine augenblickliche situation den vergleich mit der vergangenheit zulässt. aber noch mehr verblüfft bin ich darüber, dass mir die veränderung - wie so oft - völlig entgangen ist.

erstaunt stelle ich fest, dass so viel von dir, oder vielleicht eher davon, was du mir mitgegeben hast, jetzt ein teil meines ganzen ist. ein teil, der sich nicht mehr abgrenzen und schon gar nicht entfernen lässt. ob ich will oder nicht, das bin jetzt ich. und würde ich den wunsch haben, das zu ändern, so würde es mich wohl ein stück arbeit und jede menge zeit kosten. und langsam bemerke ich, wie viel sich verändert hat. wie viel von euch eingeflossen ist in mich. plötzlich sehe ich, dass es so viele bereiche meines denkens, handelns und fühlens sind, die zerflossen sind und mit neuen erfahrungen verschmolzen. und unwillkürlich stelle ich mir die frage, wie viel von mir oder euch jetzt denn eigentlich noch übrig ist.

ihr habt mich nicht gemacht, aber doch bin ich durch euch geworden. und so frage ich mich auch, ob es nicht lohnen würde, dieses werden in zukunft zu beobachten, und vielleicht an der einen oder anderen stelle zu filtern oder überformen, um nicht am ende festzustellen, dass man geworden ist, was man nie sein wollte.

fragend
eure ag

Donnerstag, 31. Juli 2014

I'm your phantasy

ich bin deine phantasie. ich bin die, die du dir vorstellst. ich bin die, von der du glaubst, dass sie die lösung sein könnte. bin ich? für dich schon. bin ich? nicht für mich.

für dich bin ich die, die dich aus dem alltag holt. für dich bin ich die, die anders sein könnte. für dich bin ich die, die so verlockend einfach zu sein scheint. für dich bin ich die gewünschte abwechslung. doch weiter denkst du nicht.

du denkst nicht daran, dass diese abwechslung irgendwann zur routine wird. denkst nicht daran, dass diese schöne abwechslung morgen schon dein alptraum sein kann. nämlich dann, wenn die phantasie zur wirklichkeit wird. du spielst nicht nur mit dem gedanken, du würdest ihn leben wollen. und siehst nicht, was du verlierst und schon gar nicht, was du nicht gewinnen wirst. du siehst nicht, dass deine lösung eine ganz andere sein müsste. du siehst nicht, dass entscheidungen auf dem weg, den du gerade gehst, niemals die richtigen sein können.

ich finde es bedauerlich, dass du an eine phantasie glauben willst. eine phantasie, die du zur realität erheben würdest, könntest du. eine phantasie, deren realität so viel kaputt machen würde, weil die realität mehr enthält als nur die "high hopes"; sie enthält auch die "deep downs", die dich überraschen, übermannen würden, die du gekonnt übersiehst, genauso wie die tatsache, dass phantasie meist nur der gute teil einer möglichen realität ist.

ich finde es bedauerlich, dass du siehst, dass dir etwas fehlt, dass du bereit bist es zu spüren, es sogar auszudrücken und trotzdem nicht bereit oder imstande bist mit diesem wissen und fühlen wirklich umzugehen. du glaubst eine phantasie könnte dich retten? sie kann dich nur stürzen, weil der glaube an sie dich blind macht. anstatt an die realität zu glauben, glaubst du an die phantasie. eine phantasie, der - genauso wie dir - immer etwas fehlt, nämlich die wahrheit.

auf (nimmer)wiedersehen
deine phantasie

Sonntag, 29. Juni 2014

in die zukunft fühlen

weißt du wie es sich anfühlt auf dem "richtigen weg" zu sein? weißt du wie es sich anfühlt, wenn plötzlich alles perfekt ineinander zu greifen scheint? kennst du die sicherheit, die aus dem gefühl entsteht, dass einem nichts passieren kann?

ich darf mich zu den glücklichen zählen, die dieses gefühl kennen. doch es geht mir eigentlich gar nicht darum mich über dieses gefühl auszulassen. vielmehr geht es mir um das, was vor dem gefühl kommt. denn dieses gefühl ist für mich kein dauerzustand (und wird es vielleicht auch nie werden), sondern eine episode. eine episode, die nicht selten auf eine mehr oder weniger lange phase folgt, die von schwierigkeiten, unsicherheiten und manchmal auch kraftlosigkeit geprägt ist.

und trotzdem gab es in der vergangenheit in jeder dieser phasen einen punkt, wo ich den oder die Fehler erkannt habe, wo ich plötzlich zu wissen glaubte, was zu ändern ist, wo ich auf einmal die kraft und das vertrauen hatte etwas zu ändern, wo eine ahnung entstand, dass es wert ist das risiko auf sich zu nehmen, das eine veränderung mit sich bringen würde.

an keinem dieser punkte war ich mich bisher wirklich sicher, ob ich richtig liege oder ob es lohnen wird. an keinem dieser punkte wusste ich, ob ich diese entscheidung eines tages bereuen werde. doch an jedem dieser punkte wusste ich, dass ich bereit bin mit dem risiko und allen ihm folgenden konsequenzen zu leben. ich will nicht sagen, dass diese schritte jemals leicht waren, aber ich kann sagen, dass ich eine solche entscheidung nie bereut habe. ich kann sagen, dass diese entscheidungen bisher immer die waren, die mich zu dem gebracht haben, was ich "die zukunft fühlen" nenne.

die zukunft fühlen heißt für mich die vorahnung dessen, was mir bevorsteht. wenn ich auf einem weg bin, wo ich die zukunft fühlen kann, dann weiß ich, dass egal, was mir widerfahren wird - ob gut oder schlecht - es das richtige ist. wenn ich die zukunft fühlen kann, dann habe ich ein gefühl dafür, was als nächstes passieren wird - nicht im kleinen und im detail, aber ich fühle, welche richtung mein leben einschlägt. und auf solchen strecken meines lebensweges habe ich unendliches vertrauen in die zukunft gepaart mit unglaublicher neugier darauf, in welchem "kostüm" mir meine ahnung gegenübertreten wird.

ich weiß, dass das sehr "esoterisch" klingen mag. doch trotzdem wünsche ich jedem, die offenheit und das glück diese erfahrung des zukunft fühlens einmal machen zu dürfen, denn für mich ist die beweis dafür, dass wir nicht irren können, solange wir vertrauen.

erfühlt
eure ag

Samstag, 31. Mai 2014

auflauf

die anzahl von unarten der menschen der gegenwärtigen gesellschaft ist ja wahrscheinlich unendlich, aber eine dieser unarten, die mich leider immer wieder beschäftigt und mir dadurch energie raubt, ist das phänomen des "auflaufen-lassens". auflaufen-lassen im sinne von "einem anderen für ihn (beziehungs- oder zumindest planungs)relevante informationen vorenthalten, obwohl man sie schon länger besitzt". auflaufen-lassen begegnet mir im alltag z.B. wenn es darum geht, gemeinsam etwas zu unternehmen. der auflauf entsteht dadurch, dass der plan einer gemeinsamen unternehmung nur auf einer seite der beiteiligten von wirklichem interesse ist.

während die uninteressierte seite den anderen fälschlicherweise im glauben lässt, der plan werde ausgeführt und sei auch für ihn/sie ausführenswert, freut sich die interessierte beteiligte person im besten falle "nur" auf das bevorstehende treffen o.ä. oder strukturiert im schlechtesten falle ihren  gesamten tag nach dieser planung, um dann im letzten moment auf nachfrage zu erfahren, dass der plan nicht umgesetzt wird. auflaufen-lassen ist keine normale variante des absagens. denn würde es sich um absagen handeln, so müsste mindestens einer der beteiligten auch tatsächlich ABSAGEN. das passiert aber in diesem falle nicht. fragt die interessierte seite nicht nach, erhält sie auch keine absage, sondern kann nur früher oder später darauf schließen, dass das geplante nicht stattfinden wird.

auflaufen-lassen ist für mich deshalb ein so ekelhaftes phänomen, weil es eine mixtur aus respektlosigkeit, egoismus und feigheit ist. respektlosigkeit, weil man dem anderen nicht zutraut, dass er/sie besseres zu tun hätte als vergeblich an ein nicht-stattfindendes event zu warten. egoismus, weil man nicht darüber nachdenkt, wie unangenehm die situation für den anderen ist. und feigheit muss wohl nicht erklärt werden.

in der hoffnung, dass man seine eigenen handlungen auf dieses phänomen "screene" und es gegebenenfalls elimiere, um allen beteiligten vergeudete energien zu ersparen

eure ag

Samstag, 10. Mai 2014

wer wartet, verliert

... denn der frühe vogel fängt ja bekanntlich den wurm. irgendwie komisch, dass zwei redensarten, die so ähnlich erscheinen, dennoch in der praxis, unterschiedlicher nicht sein könnten. heute passiert in der apotheke meines vertrauens in innsbruck: eine vorführung der gegensätze. alt trifft jung oder besser: der frühe vogel wartet und der alte fängt den wurm. so könnte man die szenen beschreiben, die sich mir, dem jungen vogel, dargeboten haben. es hat sich deutlich gezeigt, dass das queuing in österreich oder vor allem in tirol keine tradition hat und quasi keine existenzberechtigung. bei uns fängt in diesem fall nicht der frühe vogel, der der zuerst da war - in der warteschlange ganz vorne steht - den wurm, sondern der dreiste ältere herr, der sich ganz sorglos von ganz hinten nach ganz vorne durchschlängelt bzw. die sich dumm stellende betagte dame, die einfach an der schlange vorbeispaziert und sich vorne einreiht.

egal ob in der bank, der apotheke, beim öbb-schalter am bahnhof oder im hofer. in innsbruck kommt man an der unverschämtheit nicht vorbei. "wenn man wartet kommt man sich wirklich blöd vor", wie die dame hinter mir in der apotheke heute die situation so treffend beschrieben hat. denn genauso ist es. man steht gefühlte stunden in der warteschlange, nur damit sich dann ein älteres semester direkt vor einen drängt, meist mit der dreisten frage "ob es denn ok sei". NEIN! ist es nicht! es ist nicht ok einfach so frech zu sein und sich vorzudrängeln, nur weil man es eilig hat, alt ist, beides oder wirklich nur diese eine sache hat. ich habe auch besseres zu tun als 30 minuten in der apotheke mit vermeintlich kranken menschen in der schlange zu warten. ich kann auch nichts dafür, dass ich, wenn ich im hofer einkaufe mehr zu essen brauche als nur 1 produkt. auch wenn ich jung bin, bleibt die zeit nicht stehn, sondern rast an mir vorbei. ich würde genauso wie alle anderen lieber wo anders sein und nicht warten und warten und warten. leider bin ich meistens zu überrascht von der dreistheit, dass ich dann aus höflichkeit viel zu oft ja sage, und die frechheit siegen lasse. eines muss man diesen vordränglern aber zu gute halten, denn sie erkennen ihre regelverletzung zumindest noch, während andere besonders ungeniert, die warteschlange wirklich gar nicht mehr als norm wahrnehmen und die zugeworfenen bösen blicke nicht einordnen können und ignorieren.

und da frage ich mich, wie blöd man eigentlich sein kann. wie kann einem entgehen, dass die 10 menschen, die sich in einer schlange aufgestellt haben, das nicht aus ästhetischen gründen tun, sondern sich tatsächlich anstellen und wirklich warten. für wie doof kann man diese schlangensteher halten, aus der perspektive des vordränglers, denn was wäre die erklärung für dieses schlangenphänomen, wenn es nicht die wartenorm wär. ich muss mich leider immer öfter fragen, ob hier wahre blödheit (leider viel zu oft belohnt, deswegen eigentlich gar nicht so blöd, aber vom normstandpunkt aus dennoch abweichend) am werk ist, oder ob man sich tatsächlich so blöd stellen kann.

in der hoffnung das nächste mal zu sanktionieren und nein! zu sagen,
se

Donnerstag, 3. April 2014

der steinige weg

was bedeutet der steinige weg? bedeutet ein steiniger weg im leben, dass man aufhören oder weiter machen soll? sind hindernisse ein zeichen, dass wir am falschen oder am richtigen weg sind? und heißen schwierigkeiten, dass wir nie ankommen oder bald da sein werden?

ich weiß es nicht. doch lange habe ich geglaubt, der gute weg muss einfach sein. ich habe geglaubt, das gute fließe von selbst und verlange einem kaum etwas ab. aber vielleicht liege ich falsch. vielleicht ist es so, dass plötzliche hindernisse auf einem bisher komplikationslosen weg dazu da sind uns zu prüfen. dazu da, um zu sehen, ob wir auch für das, was nach dem steinigen weg, dem steilen tal oder dem tiefen fluss kommt, bereit und stark genug sind. vielleicht sind diese hürden dazu da, dass wir alles, was wir bisher auf unserem weg gelernt haben noch einmal verinnerlichen, um es dann dazu zu nutzen; um das gute, das auf uns wartet, zu verstehen, genießen und erhalten zu können.


und trotzdem stehe ich hier, in mitten einer steinwüste, und frage mich, ob sich die mühe lohnt. ich zweifle, ob ich hierher gehöre. ob es das ziel, das ich suche überhaupt gibt. ob widerstand ein glück oder ein fluch ist. und ich frage mich, ob ich stark genug bin, auf meinem weg genug gelernt habe, bereit bin genug zu opfern, um das alles hinter mir zu lassen. die antwort auf diese fragen werde ich erst haben, wenn ich meinen weg weiter und vielleicht sogar bis zu ende gegangen bin. es bleibt mir nichts als nach zeichen zu suchen und zu vertrauen, dass sie mir den weg deuten werden, den es sich zu gehen lohnt. und für den moment bleibt mir nichts als daran zu glauben, dass das meine große prüfung ist, die es zu bestehen gilt.


aus der wüste,
eure ag

Donnerstag, 27. März 2014

...und irgendwie macht alles sinn

und ich hab mich heute noch gewundert, warum gerade heute alle so nett zu mir sind. warum alle den heutigen tag für mich so schön machen und es mir so einfach machen glücklich zu sein. mich einfach zu erfreuen, an den kleinen dingen des lebens. so voller energie zu sein. ohne bestimmten grund und ganz ohne bestimmtes ziel. ich hab es merkwürdig gefunden. alle waren irgendwie so anders. ganz besonders. ganz besonders freundlich. haben mich besonders behandelt. und so hab auch ich mich besonders gefühlt. und ich hab mich dabei noch gefragt, was ich mit dieser energie und der freude anstellen soll. ich hab sie versucht zu teilen und alles zurückzugeben, was sie mir heute geschenkt haben. doch es fühlte sich immer noch komisch an. anders als sonst. es war im prinzip kein guter tag. er ist erst besonders und gut durch die menschen geworden, die mich heute ein stück begleitet haben. und ich dachte noch warum. ich wurde dieses gefühl nicht los. warum ich. warum heute. warum bekomme ich heute die ganzen guten energien ab. warum ist mir die weltenseele heute so wohlgesonnen. und auf einmal hat alles sinn gemacht. gerade heute hab ich es gebraucht.

DANKE,
se

Dienstag, 18. März 2014

Freitag, 7. März 2014

du sollst...

du sollst, wir müssen, ich muss, ihr sollt...

es scheint mir manchmal so als würde das meiste in meinem leben zur pflicht verkommen. als gäbe es nur mehr die normen und regeln, denen ich verzweifelt hinterherzuhechten versuche, um mithalten zu können im kampf um das geglückte leben. es scheint mir so, als ließe ich mich manchmal nicht mehr von meiner inneren stimme, meinen idealen und wünschen lenken, sondern eher so, als wäre mein einziges bestreben, mich dem druck des sollens und müssens so gut wie möglich zu fügen.

und gerade in diesem moment bin ich gewillt mich aus diesem alltagstrott von sollen und müssen zu befreien und wieder zu einem wollen zu gelangen. denn ich bin zu dem schluss gelangt, dass der weg des geringsten widerstands für mich der ist, der mir am meisten abverlangt. es ist ein irrglaube, dass das sich-fügen, das mit-dem-strom-schwimmen, das wie-alle-sein-versuchen uns unsere kräfte für andere dinge aufspart. denn irgendwann, früher oder später, wird man müde in dieser mühle des alltäglichen täglichen lebens. früher oder später verblasst der wunsch nach anderen dingen, bis nur noch das übrig bleibt, was alle sind. man ertränkt seine eigenen lebensgeister im brunnen des normalen. und letztlich gewinnt man nichts, denn: "der sieger bleibt allein" (paulo coelho).

in diesem moment beschließe ich von neuem ich selbst zu sein und ich selbst zu werden, so gut es geht. ich möchte wieder wach werden, möchte kräfte finden, und will vergessen, wie es ist den weg zu gehen, der mit dem wegweiser "sollen" versehen ist. ich werde von nun an nur noch die abzweigungen nehmen, die mich auf den pfad des wollens weisen. ich will meine ideale nicht mehr verraten, weil ich weiß, dass daraus nichts gutes entsteht. ich will wieder wissen, wer ich bin und will auch anderen als dieses ich gegenüber treten. ich will wieder sicher werden, in dem was ich tue und was ich bin. mir und allen, die ich liebe, wegen.

gewillt,
eure ag

Dienstag, 18. Februar 2014

selbstexperiment

zwei selbstversuche - eine suche nach dem eigenen kern. sehen, was bleibt, wenn man die parameter verändert. schauen, was übrig bleibt, wenn man selbst nicht mehr weiß, worauf man sich verlassen kann.

ich schaue in den spiegel und bin mir fremd. immer noch, auch nach fast vier wochen, wenn auch nicht mehr so sehr wie am anfang. ich bin blond. ich selbst vergesse es immer wieder, doch der spiegel erinnert mich daran. kurz erschrecken und sich anschließend fragen: wer bin ich denn eigentlich? und die antwort auf diese frage beginnt - so banal es scheinen mag - schon bei der haarfarbe. ich bin blond, gerade jetzt, weil es ein experiment ist, weil ich wissen will, wie es ist blond zu sein, wie andere sind, wenn ich blond bin. ich stelle fest, dass sich weniger verändert als ich vermutet hätte, stelle aber fest, dass nicht alles gleich bleibt. ich bemerke, dass männer aus der entfernung uninteressierter scheinen. vielleicht, weil ich nicht der typ für blond bin. merke aber auch, dass sie aus der nähe, im gespräch, mehr interessiert scheinen, als sonst. vielleicht ist aber auch das gespräch interessant, nicht die haarfarbe. vielleicht ist aber auch der verquere mix aus meiner persönlichkeit und meiner haarfarbe das, was interessant macht.

ich bin blond. eine möglichkeit mich von mir selbst zu distanzieren und festzustellen, dass ich zu mir zurück möchte, wieder in meine nähe, und doch nicht weiß, wo dieses ich denn eigentlich genau gerade ist, wo ich suchen muss, um fündig zu werden. ich gehe einen schritt weiter, verabschiede mich von dem parameter "gewohntes umfeld", das meinen körper einsperrt, das mein wahres ich aber schon längst verlassen zu haben scheint.

ich gehe auf reisen, nur ich, allein. die erwartete einsamkeit tritt nicht ein, obwohl ich anfangs immer noch das gefühl habe, nicht bei mir selbst zu sein. ich fahre durch einöden, menschenlosigkeit und genieße die selbe. acht tage ohne vertrautes und vertraute. acht tage nur ich, oder das was von mir übrig bleibt. langsam scheint das glück zurückzukommen, für momente, erst kurz, um gleich wieder zu verschwinden. dann länger, um ein bisschen zu bleiben.

überraschende einsichten in das eigene leben, in das, was ich glaubte zu sein. keine langeweile, kein bereuen kommt auf. alleine sein ist so schön, wie ich es mir vorgestellt hatte und es gelingt so leicht, wie ich es mir gewünscht hatte. ich habe zeit festzustellen, dass ich mich nicht einfach nicht leiden kann, sondern dass ich einfach nur müde bin. habe aber auch zeit mich von dieser müdigkeit zu lösen und träume wieder erwachen zu lassen. die kraft, die ich nicht mehr hatte, kommt nun von außen, füllt mich auf. doch ich merke, ich bin darauf angewiesen. bemerke, dass ich im augenblick nicht selbst quell meiner kraft sein kann und weiß, dass etwas anders werden muss. wie anders, darüber denke ich nicht nach.

who you are - it's okay not to be okay.

but change it if you can.

eure ag