... am anfang war das wort ...

... am anfang war das wort ...

...WORT ...

hallo erst mal!
heute werden wir blog-technisch entjungfert und alle dürfen zusehn. wir hoffen es tut nicht so weh =D

ähm. also. eigentlich. wir wollen. also irgendwie. oder doch nicht. ganz eigentlich gehts uns nur ums bloggen, weil wir lustige ideen haben und sie gerne mit euch allen teilen wollen. wir mussten diesen weg einschlagen, da wir im reallife wenig erfolg damit hatten. es steht jedem frei jetzt zu gehen, uns anregungen zu übermitteln, oder still vor sich hin zu lachen. wir freuen uns über jeden, der die welt durch unsere augen sieht und alle, die mit uns eine neue stylische brille aussuchen gehen möchten.

Freitag, 28. Juni 2013

ich auf shutter island

ich komme mir gerade vor, als wäre ich selbst auf shutter island. nicht zu wissen ob man verrückt ist, ob man sich selbst noch glauben kann. es fühlt sich an als würde jemand in meinem kopf pausenlos karussell fahren. alles dreht sich. die gretchenfrage des films: "Was wäre schlimmer: Zu leben wie ein Monster, oder als guter Mann zu sterben?" beschäftigt mich momentan mehr denn je. die begriffe wie monster oder guter mann passen zwar nicht ganz auf meine situation, aber die freie interpretation dieser frage, gibt mir zu denken:

ich bin anders. ich bin besonders. ich bin extra. nicht normal. nicht passend. kompliziert und oder komplex. nicht einfach. eine herausforderung. im sozialen alltag ecke ich an. ich bin nicht mainstream. nicht typisch. das macht mir gerade jetzt zu schaffen. ich gestalte mein leben irgendwie anders. so kommt es mir zumindest vor. (wahrscheinlich kommt das vielen oder sogar jedem so vor) mir sind andere dinge wichtig. vieles ist mir oft zu banal. ich bewege mich auf einem anderen level. nicht besser oder schlechter. einfach anders. doch so einfach ist das nicht. wenn man sich nicht in seiner eigenen nische bewegt und sich mit den wenigen gleichgesinnten austauscht, die man in seinem leben bisher gefunden hat, dann wird interaktion zur aufgabe. zu einer herausforderung. es ist eben nicht einfach, anders zu sein. es besteht eine bringschuld. abweichung muss angepasst werden, oder zumindest erkärt und verständlich gemacht werden. das braucht zeit. und kraft. kraft, die ich momentan nicht immer aufbringen kann.

ich möchte wirklich nicht den eindruck erwecken, dass es nur mir so geht und ich so ach, besonders bin. ich möchte nur aus meiner erfahrung erzählen. so viel zur klarstellung, zur sozial verträglichen erklärung.

es kommt mir vor wie ein drahseilakt. eine gratwanderung zwischen zwei welten. einer "mainstream" welt. einer ohne ecken und kanten. eine in der sich alle treffen sollten. eine die einfach ist. eine in der alle platz haben. und meiner eigenen welt. wo ich vollkommen ich selbst sein kann. wo ich als ganzes platz habe und nicht nur in der "vertäglichen" version. meine welt in der meine werte ganz oben stehen. darin haben natürlich auch andere platz. es geht nicht nur um mich allein. sondern um das bild von mir. authentizität lässt sich nicht immer in beiden welten wahren. kann ich in jeder welt alles von mir geben oder muss ich mich, meine person, meine persönlichkeit, meine ansichten zensieren. oberflächlichkeit dominiert in einer welt für alle.

die frage, die leo stellt, die ich mir stelle: wäre es nicht einfacher in der oberflächlichen welt zu leben? wäre es nicht einfacher mit dem strom zu schwimmen, als immer nur dagegen? wäre es nicht einfacher, wenn man sich anpasst und anschluss findet? wäre einfacher nicht besser?

vielleicht ist das problem nur in meinem kopf. vielleicht nur eine fantasie. vielleicht habe ich mir selbst eine geschichte ausgedacht um der realität zu entfliehen. am ende ist es aber vielleicht doch eine entscheidung: mich selbst zu verraten oder sozialen selbstmord zu begehen.

selbst wenn einfacher besser wäre, kann ich nicht sagen, was die einfachere entscheidung wäre...
se


Samstag, 15. Juni 2013

blowing the whistle

petzeeeee!!! ein schlimmes schimpfwort unserer kindheit. und heute? heute wird nicht mehr gepetzt. zumindest nicht so, dass es jemand merkt. und petzen, das gehört sich ja auch nicht... eigentlich...oder?

ich finde doch. ich behaupte sogar es gibt situationen, wo man als erwachsener dazu verpflichtet ist, zu petzen. auch, wenn es schwer fällt. was es besonders dann tut, wenn man sich an den fingerzeig der spielgefährten von damals erinnert, der dann zum einsatz kam, wenn eine petze entlarvt wurde. petzen ist deshalb so verpöhnt, weil es dem verpetzten nicht die möglichkeit gibt, sich vor denen zu rechtfertigen, denen man in irgendeinerweise geschadet hat und die meist auf der selben (hierarchischen) ebene sind wie der verpetzte. wird jemand verpetzt, muss er sich sofort vor einer "höheren instanz" rechtfertigen, die immer am längeren hebel sitzt. der verpetzte kann nur noch verlieren. genauso hat auch die petze meistens verloren - an achtung vor den anderen.

natürlich gehört es sich als erwachsener, nicht bei erster gelegenheit die macht eines mächtigeren für seine zwecke zu missbrauchen, um einen andereren zu sanktionieren. selbstverständlich gehört es zum erwachsenen umgang mit schwierigkeiten, dass man sich zuerst persönlich mit dem problemverursacher auseinandersetzt und eine offene kommunikation verfolgt. trotzdem kann es passieren, dass diese kommunikation scheitert. vielleicht, weil der andere sich ihr verweigert, vielleicht weil der andere sich nicht nicht ändern will oder kann. ist das der fall, dann wird es manchmal zeit zu petzen. vor allem dann, wenn nicht man selbst, sondern auch andere unter dem zu verpetzenden leiden und diesem machtlos gegenüber stehen. dann glaube ich, ist es fast schon pflicht der zivilcourage, "the whistle zu blowen" - whistle blowing 2.0 sozusagen, in zweiter instanz, wenn alles andere gescheitert ist.

wenn ein anderer bewusst schadet, sich keines besseren belehren lässt und die eigene macht oder die macht der gruppe nicht ausreicht ihn dazu zu motivieren sein verhalten zu ändern, dann erscheint mir whistleblowing sogar ein sehr geeignetes instrument, das schlussendlich sogar zu einer produktiven lösung führen kann. weil es eine lösungssuche manchen härtefällen erst möglich macht, dadurch, dass die macht des hierarchisch höherstehenden die strukturen aufbricht, die vorher schädlich waren.

dafür müssen wir aber unser kindheitstrauma ablegen und uns überwinden, um am ende vielleicht zu bemerken, dass niemand mit dem finger auf uns zeigt - im gegenteil: dass es sogar einige gibt, die uns dankbar sind.

seid gegrüßt
eure ag