... am anfang war das wort ...

... am anfang war das wort ...

...WORT ...

hallo erst mal!
heute werden wir blog-technisch entjungfert und alle dürfen zusehn. wir hoffen es tut nicht so weh =D

ähm. also. eigentlich. wir wollen. also irgendwie. oder doch nicht. ganz eigentlich gehts uns nur ums bloggen, weil wir lustige ideen haben und sie gerne mit euch allen teilen wollen. wir mussten diesen weg einschlagen, da wir im reallife wenig erfolg damit hatten. es steht jedem frei jetzt zu gehen, uns anregungen zu übermitteln, oder still vor sich hin zu lachen. wir freuen uns über jeden, der die welt durch unsere augen sieht und alle, die mit uns eine neue stylische brille aussuchen gehen möchten.

Montag, 23. Dezember 2013

Selbstexperiment - 24h Party

Die Zeit war wieder einmal reif für ein Sozialexperiment und so beschlossen wir am 21.12. einmal mehr ein solches zu wagen. Die selbstauferlegten Bedingungen lauteten wie folgt:

- 24 Stunden kein Schlaf
- 24 Einheiten Alkohol, im Idealfall eine Einheit (entspricht einem Glas/einer Tasse) pro Stunde

Voll motiviert und nüchtern starteten wir unser Experiment am 21.12. um 09:00h morgens. Neben einem ausgiebigen Frühstück gab es die erste Einheit Alkohol in Form von Prosecco und Wein, nachdem unser ambitionierter Plan Tee mit Rum zu trinken aus geschmacklichen Gründen gescheitert war. In Stunde 2 entfaltete sich langsam die erste Wirkung des Alkohols, was zu philosophischen Gesprächen abgelöst von Lachflashs führte. Trotzdem gingen wir unseren Alltagsaufgaben wie einkaufen, Müll hinaustragen, Fenster putzen, Garderobeständer zusammenbauen und Gast empfangen wie gewohnt nach. Zu dritt bereiteten wir dann unser Mittagessen und den notwendigen Vorrat an Glühwein zu. Nach Genuss desselben legten wir eine Pause ein und uns nieder - die Augen stets geöffnet und gebannt auf den Film "New Year's Eve" gerichtet. Währenddessen wurde getrunken, gegessen, gekuschelt, gefüßelt und getatscht, danach der Film besprochen und M. unterbrochen (ähnlich seinem Fuß). In Stunde 9 bezeugen die Aufzeichnungen, dass M. telefonierte, damit endet das Protokoll. Die Bilder dokumentieren allerdings, dass wir danach eislaufen waren. Der Glühwein (in der Thermoskanne) und ein weiterer Gast M. waren auch dabei. Unverletzt benutzten wir anschließend ein öffentliches Transportmittel hin zu einem im Umland gelegenen Christkindlmarkt. Dort - Überraschung - machten wir Bekanntschaft mit weiterem Glühwein. Noch ein Gast, S., stieß auch dazu und half uns beim Essen und Trinken. Um 22 Uhr, nach 13 Stunden Experiment, kehrten wir wieder ohne unsere Gefährten, M. und S., in die Stadt zurück - die Agse blieb stark.

Um halb 12 nachts kamen die ersten Schwierigkeiten auf uns zu: wir waren müde. Unsere Körper waren kurz davor aufzugeben. Wir kämpften u.a. mit Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Unterkühlung, Katerstimmung und Kopfschmerzen. Doch wir zögerten nicht bis ans letzte zu gehen und all unsere Ressourcen auszuschöpfen. Gemeinsam beschlossen wir dem Alkohol abzuschwören, um den erfolgreichen Abschluss des Experiments zu ermöglichen. Einerseits, weil uns grausten und andererseits, weil der Alkohol uns müde zu machen versuchte. Um ca. halb 1 nachts schleppten wir uns unsere müden Körper in die Eiseskälte und suchten Zuflucht im einem von Partypeople wimmelnden Tanzlokal, St. Nachdem wir unser Gehör verloren und Freunde gefunden hatten, waren unsere Energiespeicher wieder aufgefüllt. Gedopt mit einem coffeinhaltigen Getränk, konnte uns nichts mehr aufhalten - wir waren zurück! Die nächsten vier Stunden wurden durchtanzt. Unser besonderer Dank gilt an dieser Stelle: St., R., M., M., St., D. Unsere Freunde gaben nach und nach auf, doch wir ließen uns nur von einem - dem DJ und der vierten Runde von "Proud Mary" - aussigrausen. Gegen 5 Uhr morgens traten wir die Heimreise an. Obwohl ma no weitermachen hatten kennen halt, hammas na decht nit getun, weils eh koaner gsegn hatt. Nach etwa 20,5 Stunden Party legten wir uns erneut, diesmal getrennt und ohne M., nieder und damit auch das Experiment. Die fehlenden dreieinhalb Stunden holen wir beizeiten nach. Wir freuen uns .... - na, mia brauchen niemanden. Machts gut! Bildmaterial gibt es auf Nachfrage,

wir verbleiben nüchtern und schüchtern,
die Agse

Donnerstag, 31. Oktober 2013

früher war alles besser

damals. wie schön die zeit doch war. mir kommt es vor, als wären diese längst vergangenen tage gerade erst vorbei. es ist eine mischung aus ganz weit weg und doch ganz nah. man erinnert sich gern. doch es liegt ein schleier darüber. ein dichter nebel. es leuchten nur die guten, die besonders hellen momente durch. das ganze dunkel, die durchschnittlichen augenblicke bleiben verborgen. es verklärt und lässt nur ein warmes, wohliges gefühl zurück. wie schön es doch damals war. wie glücklich wir waren. gerade in momenten, in denen wir es nicht sind, denken wir an eine bessere vergangenheit. an bereits genossenes. wehmütig. könnte es nicht wieder so sein? was habe ich damals anders gemacht? wieso fühlt sich die gegenwart nicht so gut an? woher kommt der gefühlsmix, wenn doch bis vor kurzem alles noch so schön war?

ich habe es einmal anders gemacht. ich habe in einem wunderbaren moment zurückgeschaut. in die vergangenheit geblickt, obwohl gar nichts schöner sein kann, als der augenblick. die gegenwart ist perfekt. kann es die vergangenheit damit aufnehmen? wenn alles stimmt, wenn man wunschlos glücklich ist, kann verklärung dann noch wirken? und was wenn sie nicht mehr wirkt? wenn man zu genau hinsieht? egal ob einem die gegenwart gefällt oder nicht, zu genau darf man sich die verklärte vergangenheit nicht ansehen. doch gerade wenn alles wundervoll ist, im hier und jetzt, überkommt einen der übermut und man möchte es genau wissen. man gibt sich nicht mit dem warmen gefühl der verklärten vergangenheit zufrieden. ich wollte es genau wissen. noch einmal genießen. gefunden habe ich eine unschöne vergangenheit. sie hat nichts damit zu tun, wie sie sich für mich heute anfühlt. die einzelheiten passen nicht in mein bild. die erinnerung aufzufrischen hat mir nicht das gegeben, was ich mir erhofft hatte. sie hat meine gegenwart getrübt. mit dem dunkel, den kalten momenten, den unperfekten momenten. mit dingen, die sich schon damals nicht schön angefühlt haben. ich habe sie zurückgeholt. mir die gegenwart von damals noch einmal angetan. kein schönes gefühl. ändert an meinen glücksgefühlen in der aktuellen gegenwart natürlich nichts, aber es hat doch etwas gedauert, meine gedanken und gefühle zu sortieren und wieder zu trennen. vergangenheit zurück in den nebel. denn dort gehört sie hin. und wenn sie verklärt, dann sollte man das genießen, die schönen momente immer wieder erleben und daran denken und den rest im dunkeln lassen.

ich für meinen teil nutze das lange wochenende um mein hier und jetzt zu genießen und schwelge nur in den guten erinnerungen,
se

Montag, 14. Oktober 2013

so lucky

wir sind nicht perfekt. wir können nicht immer alles verstehen. manchmal können wir kein verständnis aufbringen. das könnte ein charaktermerkmal sein. ein fehler? etwas das unserer perfektion im weg steht. es könnte auch etwas anderes sein. eifersucht, neid oder auch nicht zu hören können. wir sind voller fehler. manche sind es wert sie zu korrigieren. manche gehören zu uns. machen uns aus. sind teil unseres charakters. manchmal müssen wir fehler nur bis zu einem gewissen grad ausbügeln. manchmal sollten wir. oft wollen wir aber nicht. viel zu oft ist es zu schwer. wir haben uns daran gewöhnt. vielleicht haben wir strategien gefunden den makel zu überspielen, nach außen zu korrigieren. soweit so gut...

... aber es kommt noch besser. wir treffen in unserem leben auf andere. auf ihre fehler. es sind andere fehler. es sind nicht unsere fehler. machmal treffen wir auf perfektion. in den bereichen in denen sie uns selbst fehlt. wir treffen menschen, die uns bereichern. denen wir gerne beim "in den tag hineinleben" zuschauen. bei denen es so leicht aussieht. leicht ist perfekt zu sein. wir bewundern sie. wenn wir glück haben und wollen, können wir viel von ihnen lernen. es ist nicht einfach. aber es lohnt sich.

es ist schön sich mit menschen zu umgeben, die besser sind als wir. vielleicht nicht in allen bereichen, aber in den bereichen, die uns selbst schwierigkeiten machen. verständnis aufbringen, wo wir gar nichts verstehen. frei sind von neid und eifersucht. zuhören, wenn wir schon längst das interesse verloren haben. wenn wir es schaffen diese bereicherung zu sehen und zu lernen, anstatt nur zu genießen, dann können wir uns glücklich schätzen.

und das mache ich gerade,
se

Donnerstag, 26. September 2013

being played

das leben ist ein spiel - hate the player, not the game - well, if you say so, i will. alle menschen sind nicht gut. auch nicht alle schlecht. aber viele weit entfernt von dem ideal, das sie "gut" machen würde. warum? weil sie ihr umfeld und vor allem andere menschen nur zum instrument ihrer eigenen eitelkeiten machen. andere werden zum objekt, das die eigenen wünsche zu befriedigen helfen kann. es zählt nicht, wer dieser andere ist, solange er den eigenen zielen - seien es die spontanen oder die langfristig angestreben - ein bisschen dienlich sein kann. ist das ziel erreicht oder ein anderes, austauschbares gefunden, so werden menschen und interaktionen skrupellos ausgetauscht. die bedeutung der interaktion liegt für diese menschen nicht im anderen, sondern in ihnen selbst. es geht nur darum ihrer eigenen egozentrierten welt zu dienen und jeder, der dazu in der lage ist, wird zum instrument, zum diener, dieses machterhalts im persönlichen universum. diese menschen sehen im anderen nicht, was er ist oder sein könnte, sondern nur ein projektionsfläche ihrer ziele und bedürfnisse. wenn sie anderen in die augen sehen, dann nur zu dem zweck die reflexion ihrer selbst darin zu sehen. wenn sie andere berühren, dann nur, weil sie dadurch die wärme ihrer eigenen haut besser spüren können. glück nur, dass sie die kälte ihres herzen dort nicht fühlen können.

vielleicht - und ich hoffe es - sind diese menschen, die mir in letzter zeit viel zu oft begegnet sind, nicht repräsentativ für die verteilung dieses wesenszuges unter uns. aber doch glaube ich zu beobachten, dass diese art durchs leben zu gehen momentan eine übliche und akzeptierte ist. sie macht offenbar vieles unkompliziert, weil jegliche interaktion vermittelt durch die gläsere wand der selbstbezogenheit stattfindet. sie scheint vielleicht gerade deshalb zum zeitgeist zu passen, denn sie verlangt uns nichts ab. doch ich glaube auch zu bemerken, dass der preis, den wir dafür zahlen die nähe ist. die nähe und das vorwärtskommen als mensch. denn solange wir nur uns selbst beobachten, werden wir auch nie mehr als uns selbst sehen - eine kleine welt und ein spiel, das bald langweilig wird.

ein bisschen enttäuscht
eure ag

Donnerstag, 19. September 2013

wer man ist

zu wissen, wer man ist, ist kein zustand, sondern ein prozess. zu wissen, wer man ist, ist nicht wie vokabeln lernen und den wortschatz erweitern. zu wissen, wer man ist, ist ein dynamischer prozess, der sich nicht unwesentlich auf sich selbst bezieht. zu werden wer man ist, wird davon beeinflusst, was man über sich selbst zu wissen glaubt. zu lernen, wer man sein könnte, wird davon beeinflusst, was man zu hören und sehen bereit ist. die frage, die sich stellt ist, ob es bestimmte stufen des man-selbst-werdens gibt, die es sich zu fixieren lohnt. die frage danach, wie sehr es schaden kann, sich für ein so-sein zu entscheiden, das nicht ideal oder perfekt ist, und vielleicht noch zu ändern wäre. wann darf so-sein als bezugspunkt des eigenen fertig-seins genommen werden? wann muss es nicht mehr als vorübergehende probeversion gelten, die mit dem vermerk "in arbeit" versehen ist? ist es sinnvoll sich gegen die potenzielle annäherung an das optimum zu entscheiden zu gunsten der möglichkeit sich selbst zumindest in manchem bereichen als (vorläufig) "fertig" zu betrachten?

aus meinem selbstversuch erscheint es mir fast so als entstünde aus dieser fixierung selbstbewusstsein und stabilität, die vielleicht sogar die "kosten" des verlangsamten besser-werdens aufwiegen könnte. zumindest im augenblick fühlt es sich gut an, und das auch, wenn die konsequenzen nicht immer nur positiv sind. man erlangt wohl ein stückchen mehr gelassenheit im hinblick auf mögliche hindernisse, die sich aus dieser fixierung (dem so-sein) ergeben, weil man sie als einen teil von sich annimmt und auch bis zu einem gewissen grad erwartet und sie nicht mehr der hinweis darauf sind, dass man eben vom optimum immer noch spürbar entfernt ist.

in beobachtung ihrer selbst
eure ag

Sonntag, 8. September 2013

viele wege - nur ein ziel?

es begegnet mir ein mensch. ich mag ihn. es scheint die sonne. ich freue mich. es beginnt zu regnen. ich schließe die augen und atme tief ein, ich genieße. ich sehe dir in die augen und du schaust zurück. es gibt etwas, das uns verbindet. wir gehen an einander vorbei und sehen uns nie wieder. ich bin müde, doch bleibe wach. ich beginne einen mir bisher bekannten ort mit anderen augen zu sehen. ich bin dankbar. ich bin immer noch müde. ich lege mich hin, schlafe und träume. als ich aufwache bin ich verwundert, dass die sonne so hell scheint. draußen ist es kalt. ich verschränke meine arme und gehe den weg, den ich schon tausende male gegangen bin. ich sehe viel neues, doch alles ist beim alten. ich freue mich über die vertrautheit. und über die kälte. auf der straße gegenüber geht ein freund. er sieht mich, winkt, wir lachen uns an, gehen auf einander zu, umarmen uns. wir sind uns wichtig. unsere wege trennen sich wieder. wichtig sein, heißt nicht immer beieinander zu bleiben. morgen sehen wir uns nicht wieder. vielleicht heute? wer weiß. ich rieche, dass es herbst wird. ich sehe, dass manche farben verblassen und andere erst zu leuchten beginnen. nicht alles ist dichotomie, doch alles antagonie, letzten endes. endlang beider pole führen wege irgendwo hin. auch ins glück?

a long way - manu delago feat. andreya triana

Freitag, 19. Juli 2013

die gabe

ist dir schon einmal ein mensch begegnet, der etwas ganz besonderes konnte? etwas, das dich fasziniert und begeistert hat, dich bereichert hat, einfach nur so? ich meine jetzt nicht "etwas können" im sinn von kartentricks, saltos oder singen. ich meine vielmehr so etwas wie eine angeborene gabe, die einfach in jemandem ist, ohne anstrengung, und meist auch ohne dass der jenige sich dieser gabe bewusst ist.

mir sind in meinem leben glücklicherweise immer wieder menschen begegnet, die mich auf diese art und weise von sich eingenommen haben. bei manchen war ich einfach nur still fasziniert, bei manchen war ich vielleicht ein bisschen neidisch und bei wieder anderen wollte ich versuchen, mir ein stückchen dieser gabe anzueignen. eine dieser ganz besonderen gaben, ist die gabe zuzuhören. zuhören als ganz im gespräch aufgehen. weniger als stillschweigend beisitzender nicker. zuhören als wahrnehmen - nicht nur die worte, die mimik und die gestik, sondern auch das gefühl, das bei einem dabei ankommt. zuhören als versinken im moment, als verstehen und als abwarten, was kommt. nicht als sehen oder hören und einordnen. zuhören als beobachten und als ruhen lassen. zuhören auch als zurückgeben, was bei einem selbst angekommen ist. zuhören als respektieren des anderen und seiner ansichten, aber nicht als ausblenden des eigenen seins. zuhören als selbst-dabei-sein, nicht nur daneben stehen. zuhören als sich selbst einbringen, ohne den anderen dabei zu vergessen.

das ist die gabe des zuhörens. und auch, wenn es einige wenige glückliche menschen gibt, denen genau diese gabe auf diese weise in die wiege gelegt wurde, so heißt das nicht, dass wir diese gabe nicht auch erwerben könnten. und der, der diese gabe bei jemandem anderen beobachten durfte bzw. sie selbst im gespräch erfahren durfte, der wird verstehen, warum sich der lange und wahrscheinlich mühsame weg dorthin auch lohnen wird.

bereichert
eure ag

Mittwoch, 3. Juli 2013

vielleicht ein stück vom glück

das geheimnis eines glücklichen lebens würden wir doch alle gerne kennen, oder nicht? und meistens stellen wir uns die frage, was uns denn zu unserem glück noch fehlt. und meine antwort lautet auf diese frage lautet: nichts. denn die meisten von uns haben schon alles, was uns glücklich machen könnte, nur nutzen wir es nicht. es ist ein bisschen so als hätten wir ein fahrrad, aber würden es lieber durch die stadt tragen als auf ihm zu fahren. wir haben alles was uns glücklich machen könnte, doch schauen entweder darüber hinweg oder tragen es mit uns herum und empfinden es sogar als last. das was uns zum glück "fehlt", ist oft nur der richtige blick auf das, was uns umgibt.

gerade in diesen tagen fällt mir mehr denn je auf wie viel der blick verändert. und mit "blick" meine ich hier nicht nur den winkel, sondern auch die achtsamkeit und aufmerksamkeit unseres blicks. ich lade jeden ein sich einfach einmal in einem ruhigen moment (ob in der natur, auf einer bank in der stadt, beim wandern durch die straßen oder eingekuschelt in die bettdecke im eigenen zimmer) alle sinn darauf zu richten, was einen umgibt. ganz und gar zu fühlen, zu sehen, zu hören und zu schmecken, was in und um einen selbst passiert. und die aufmerksamkeit auf all diese kleinigkeiten zu richten, die man im alltag so leicht übersieht, überhört, überfühlt oder überschmeckt. einfach einmal nur wahr- und aufzunehmen, was ist, sich nicht zu fragen wie und warum es ist und auch nicht wie es wird. und ich lade euch alle ein dieses wahrnehmen nach ein bisschen übung auf einen weiteren kontext zu übertragen - das größere umfeld, seine zwischenmenschlichen beziehungen, seine lebensumstände, seine gefühle. allein dieses spüren verbindet uns mehr mit der welt und uns selbst und sensibilisiert uns für das, was ist. und zumindest ich beginne im zuge dessen ganz von alleine zu bemerken wie faszinierend, einzigartig, bewundernswert und wertvoll die welt und die menschen um mich sind. es entwickelt sich aus der achtsamkeit eine spirale aus dankbarkeit und glück, die neue perspektiven eröffnet und aus den "lasten" des alltags potenzielle quellen des glücks macht.

ein lied auf das es sich zu achten lohnt:
 dream of flying - brian crain

dem moment verhaftet
eure ag

Freitag, 28. Juni 2013

ich auf shutter island

ich komme mir gerade vor, als wäre ich selbst auf shutter island. nicht zu wissen ob man verrückt ist, ob man sich selbst noch glauben kann. es fühlt sich an als würde jemand in meinem kopf pausenlos karussell fahren. alles dreht sich. die gretchenfrage des films: "Was wäre schlimmer: Zu leben wie ein Monster, oder als guter Mann zu sterben?" beschäftigt mich momentan mehr denn je. die begriffe wie monster oder guter mann passen zwar nicht ganz auf meine situation, aber die freie interpretation dieser frage, gibt mir zu denken:

ich bin anders. ich bin besonders. ich bin extra. nicht normal. nicht passend. kompliziert und oder komplex. nicht einfach. eine herausforderung. im sozialen alltag ecke ich an. ich bin nicht mainstream. nicht typisch. das macht mir gerade jetzt zu schaffen. ich gestalte mein leben irgendwie anders. so kommt es mir zumindest vor. (wahrscheinlich kommt das vielen oder sogar jedem so vor) mir sind andere dinge wichtig. vieles ist mir oft zu banal. ich bewege mich auf einem anderen level. nicht besser oder schlechter. einfach anders. doch so einfach ist das nicht. wenn man sich nicht in seiner eigenen nische bewegt und sich mit den wenigen gleichgesinnten austauscht, die man in seinem leben bisher gefunden hat, dann wird interaktion zur aufgabe. zu einer herausforderung. es ist eben nicht einfach, anders zu sein. es besteht eine bringschuld. abweichung muss angepasst werden, oder zumindest erkärt und verständlich gemacht werden. das braucht zeit. und kraft. kraft, die ich momentan nicht immer aufbringen kann.

ich möchte wirklich nicht den eindruck erwecken, dass es nur mir so geht und ich so ach, besonders bin. ich möchte nur aus meiner erfahrung erzählen. so viel zur klarstellung, zur sozial verträglichen erklärung.

es kommt mir vor wie ein drahseilakt. eine gratwanderung zwischen zwei welten. einer "mainstream" welt. einer ohne ecken und kanten. eine in der sich alle treffen sollten. eine die einfach ist. eine in der alle platz haben. und meiner eigenen welt. wo ich vollkommen ich selbst sein kann. wo ich als ganzes platz habe und nicht nur in der "vertäglichen" version. meine welt in der meine werte ganz oben stehen. darin haben natürlich auch andere platz. es geht nicht nur um mich allein. sondern um das bild von mir. authentizität lässt sich nicht immer in beiden welten wahren. kann ich in jeder welt alles von mir geben oder muss ich mich, meine person, meine persönlichkeit, meine ansichten zensieren. oberflächlichkeit dominiert in einer welt für alle.

die frage, die leo stellt, die ich mir stelle: wäre es nicht einfacher in der oberflächlichen welt zu leben? wäre es nicht einfacher mit dem strom zu schwimmen, als immer nur dagegen? wäre es nicht einfacher, wenn man sich anpasst und anschluss findet? wäre einfacher nicht besser?

vielleicht ist das problem nur in meinem kopf. vielleicht nur eine fantasie. vielleicht habe ich mir selbst eine geschichte ausgedacht um der realität zu entfliehen. am ende ist es aber vielleicht doch eine entscheidung: mich selbst zu verraten oder sozialen selbstmord zu begehen.

selbst wenn einfacher besser wäre, kann ich nicht sagen, was die einfachere entscheidung wäre...
se


Samstag, 15. Juni 2013

blowing the whistle

petzeeeee!!! ein schlimmes schimpfwort unserer kindheit. und heute? heute wird nicht mehr gepetzt. zumindest nicht so, dass es jemand merkt. und petzen, das gehört sich ja auch nicht... eigentlich...oder?

ich finde doch. ich behaupte sogar es gibt situationen, wo man als erwachsener dazu verpflichtet ist, zu petzen. auch, wenn es schwer fällt. was es besonders dann tut, wenn man sich an den fingerzeig der spielgefährten von damals erinnert, der dann zum einsatz kam, wenn eine petze entlarvt wurde. petzen ist deshalb so verpöhnt, weil es dem verpetzten nicht die möglichkeit gibt, sich vor denen zu rechtfertigen, denen man in irgendeinerweise geschadet hat und die meist auf der selben (hierarchischen) ebene sind wie der verpetzte. wird jemand verpetzt, muss er sich sofort vor einer "höheren instanz" rechtfertigen, die immer am längeren hebel sitzt. der verpetzte kann nur noch verlieren. genauso hat auch die petze meistens verloren - an achtung vor den anderen.

natürlich gehört es sich als erwachsener, nicht bei erster gelegenheit die macht eines mächtigeren für seine zwecke zu missbrauchen, um einen andereren zu sanktionieren. selbstverständlich gehört es zum erwachsenen umgang mit schwierigkeiten, dass man sich zuerst persönlich mit dem problemverursacher auseinandersetzt und eine offene kommunikation verfolgt. trotzdem kann es passieren, dass diese kommunikation scheitert. vielleicht, weil der andere sich ihr verweigert, vielleicht weil der andere sich nicht nicht ändern will oder kann. ist das der fall, dann wird es manchmal zeit zu petzen. vor allem dann, wenn nicht man selbst, sondern auch andere unter dem zu verpetzenden leiden und diesem machtlos gegenüber stehen. dann glaube ich, ist es fast schon pflicht der zivilcourage, "the whistle zu blowen" - whistle blowing 2.0 sozusagen, in zweiter instanz, wenn alles andere gescheitert ist.

wenn ein anderer bewusst schadet, sich keines besseren belehren lässt und die eigene macht oder die macht der gruppe nicht ausreicht ihn dazu zu motivieren sein verhalten zu ändern, dann erscheint mir whistleblowing sogar ein sehr geeignetes instrument, das schlussendlich sogar zu einer produktiven lösung führen kann. weil es eine lösungssuche manchen härtefällen erst möglich macht, dadurch, dass die macht des hierarchisch höherstehenden die strukturen aufbricht, die vorher schädlich waren.

dafür müssen wir aber unser kindheitstrauma ablegen und uns überwinden, um am ende vielleicht zu bemerken, dass niemand mit dem finger auf uns zeigt - im gegenteil: dass es sogar einige gibt, die uns dankbar sind.

seid gegrüßt
eure ag

Freitag, 31. Mai 2013

was für zwischendurch

... if you don't like my peaches, then don't shake the tree.
... maybe i'm lost but i don't need to be found.
... f*ck the past, the past ain't now.

(aus  "i couldn't care less" von leslie clio)


Dienstag, 21. Mai 2013

beziehungskoma einmal anders

alles begann an einem wunderschönen mittwoch nachmittag. ich bin mit der besseren hälfte der agse an der ecke anichstraße/maria-theresienstraße verabredet. auf dem weg dorthin lächle ich fröhlichst vor mich hin und genieße die schon warme frühlingsluft. plötzlich und unvermittelt ruft mir ein junger mann hinterher. ich bleibe stehen und erwarte, dass er mir entweder einen wal oder einen baum im regenwald verkaufen will, aber es kommt - wie immer - anders, als man denkt. er hält mir eine  halbe pizzaschnitte unter die nase und macht mir ein kompliment zu meiner unglaublichen figur. er versucht offensichtlich seine pizza los zu werden und wir kommen ins gespräch. er ist eigentlich sehr lustig, denke ich mir. vor allem bin ich überrascht am hellichten tag auf offener straße von einem scheinbar paarungbereiten großstädter deutscher herkunft angesprochen zu werden. da er mir als person nicht auf anhieb unsympathisch ist, erfreue ich mich am gespräch und verkürze mir somit die wartezeit. scheinbar einem naturgesetz folgend, bei dessen vermittlung ich in der schule wohl geschlafen haben muss oder am klo war, will er sich mit mir verabreden. ich weise dies liebevoll aber bestimmt zurück. meiner meinung nach zumindest. er wiederum gibt nicht so schnell auf wie es scheint und beharrt auf einem neuerlichen, aber diesmal geplanten treffen zwischen uns beiden. ich versuche dem auszuweichen, da sich in mir keine sehnsucht nach einem wiedersehen abzeichnet. nun gut.

wäre ich single, würde ich einfach einen beziehungspartner erfinden und diesen als ausrede vorschieben um besagtem deutschen gesprächspartner nicht meine nummer geben zu müssen. eine der leichteren übungen im flirtalltag.

ganz so einfach ist es als nichtsingle allerdings nicht. und zwar aus prinzip nicht!
scheinbar habe ich nämlich die pflicht meinen beziehungsstatus, falls vergeben, sofort preiszugeben, um dem armen flirtpartner zeit und mühe zu ersparen. es ist offensichtlich meine aufgabe als nichtsingle alle männer umgehend nach der ersten kontaktaufnahme explizit zu informieren, dass ich aktuell in einer beziehung bin. das sehe ich aber partout nicht ein. ich bin ein mensch und definiere mich nicht über meinen beziehungsstatus. ich bin so naiv zu glauben, dass auch männer interesse für mich als vergebene person entwickeln können. ich würde es traurig finden, wenn jede kontaktaufnahme nur dem einen zweck dienen würde und ich als nichtsingle somit aus der sozialen welt des kennenlernens ausgeschlossen werden würde. warum kann sich mann nicht mit der frau, dem mensch an sich, sondern nur mit deren/dessen beziehungsstatus unterhalten. ich bin nicht langweilig oder uninteressant, nur weil ich vergeben bin. hoffe ich zumindest. wenn es männern nur darum geht herauszufinden, ob frau vergeben oder frei ist, dann sollen sie statt nach meinem namen und befinden zu fragen, einfach nur den beziehungsstatus und willigkeit abfragen. ich sehe nicht die notwendigkeit in unverfängliche gespräche aus heiterem himmel ganz "subtil" einzubauen, dass ich momentan nicht zu haben bin. mich auf meinen partner zu reduzieren, und jede form von sozialer interaktion durch das erwähnen desselben abzubrechen, ist für mich undenkbar.

wäre ich nichtsingle, ohne zuletzt aufgeführte prinzipien, wäre die situation ähnlich der des singles:

fremder: hallo! wie geht es dir?
ich: hi! danke gut und dir?
fremder: auch gut! wie heißt du eigentlich?
ich: ich habe einen freund.

an dieser stelle gibt es mehre möglichkeiten wie sich das gespräch entwickeln kann. darauf möchte ich jetzt aber nicht mehr eingehen. ich wollte eigentlich nur endlich deutlich machen, dass ich mehr bin als mein beziehungsstatus. dass ich weiterhin ein soziales wesen bin, das sich gern mit anderen (auch menschen, die nicht mein partner sind) umgibt und unterhält. ich spiele niemandem etwas vor und mache meine absichten schnell deutlich. egal ob single oder nicht: ich verstecke mich nicht hinter meinem beziehungsstatus. ich kann jemandem eigentlich auch ohne diese information zeigen, ob ich interesse habe oder eben nicht. da gibt es keine direkte verbindung zu meinem beziehungsstatus. denn auch als single kann ich jemanden abweisen. genauso kann ich interesse an einer anderen person zeigen, auch wenn ich vergeben bin. in welche richtung das interesse geht, bleibt dann herauszufinden.

gegen meinen willen ins beziehungskoma versetzt,
se


Freitag, 3. Mai 2013

zu risiken und nebenwirkungen...

gibt es keine packungsbeilage und auch keinen arzt oder apotheker der etwaige fragen beantworten könnte. es geht um die risiken und nebenwirkungen von bestimmten filmen:

da es - zumindest soweit mir bekannt - keine beipackzettel zu hollywood-schnulzen und pornos gibt, werde ich mich jetzt daran versuchen.

Gebrauchsinformation: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER

Wirkstoff: vorstellung, wunschtraum

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Konsumation beginnen.
- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
- Wenn Sie weitere Fragen haben, bitte schreiben Sie mir ein Email oder einen Kommentar
- Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie uns bitte.

Diese Packungsbeilage beinhaltet:
1. Was ist ein Liebesfilm/Porno und wofür wird er angewendet?
2. Was müssen Sie vor dem Sehen solcher Filme beachten?
3. Wie sind solche Filme zu konsumieren?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie sind solche Filme aufzubewahren?
6. Weitere Informationen

1. Was ist ein Liebesfilm/Porno und wofür wird er angewendet?

Liebesfilm: eine Hollywoodstory, die sich um die eine große Liebe dreht, welche natürlich mit einem Happyend ausgeht. Egal ob die Frau betrogen wird oder welches Drama sich in den 90-120 Minuten abspielt, am Ende sind alle glücklich und zufrieden, wenn die zwei Protagonisten zusammenfinden. Darum geht es nämlich. Dass beide für einander bestimmt sind und egal was in der Zwischenzeit passiert ist, gehört der Vergangenheit an. Der Frau wird vom Umfeld suggeriert, dass er sich geändert hat und sie sich glücklich schätzen kann, wenn er zu ihr zurückkommt.

Porno: die Handlung spielt hier eine untergeordnete Rolle. Es geht um sexuelle Fantasien, Vorstellungen, Techniken und Rollenzuschreibungen. Mehr muss dazu wohl nicht gesagt werden.

Anwendung: In diesem Punkt ist es nicht sinnvoll eine Unterscheidung zu machen, da beide ähnliche Anwendungsziele verfolgen bzw. dieselben Gefahren bergen. Auf der einen Seite geht es um Unterhaltung aber auch um die Festigung bestimmter Verhaltensmuster. Darauf wird im nächsten Punkt näher eingegangen.

2. Was müssen Sie vor dem Sehen solcher Filme beachten?

Wie bereits in der Anwendung erwähnt bergen beide Filmarten erhebliche Risiken, die nicht unbedingt für jeden offensichtlich sind bzw. selbst wenn man sich deren bewusst ist, vermieden werden können. Es geht um die Ideologie, die dahinter steckt. Personen, die sich solche Filme ansehen, wissen, dass es weder die Liebe noch den Sex aus dem Film wirklich in dieser Form in der Realität gibt. Dennoch ist das im Film dargelegte Muster Anhaltspunkt und man versucht sich in der Wirklichkeit diesem Ideal anzunähern. Dies ist allerdings vollkommen absurd und weltfremd. Man muss sich nicht nur bewusst sein, dass es diese Liebe, diesen Sex "in echt" nicht gibt, sondern sich vor allem auch vor Augen halten, dass dies gar nicht wünschenswert ist. Diese Liebe wie im Film sollte nicht Ziel sein. Man sollte seine Wunschvorstellungen an die Gegebenheiten des Alltags anpassen und nicht vor Situationen träumen, die im Film passieren. Dadurch ergeben sich für Wunschträume viel mehr Möglichkeiten und ein sehr viel positiveres Bild von Beziehungen und Liebschaften kann gezeichnet werden, das viel mehr umfasst als nur das Suchen, Finden und Behalten der Einen/des Einen. Gleiches gilt auch für die Vorstellungen, die im Porno vermittelt werden. Dabei handelt es sich gleichermaßen um eine teilweise veraltete Ideologie, eine Idealvorstellung, die mit der realen Situation nicht viel gemeinsam hat und somit nicht als Ziel verwendet werden sollte. In der Realität ergeben sich in der Interaktion viel mehr Möglichkeiten und ein ganz anderer Interpretationsspielraum als im Film. Man muss beachten, dass eine Nachahmung und ein Streben nach filmähnlichen Verhältnissen immer nur Imitation bleibt und niemals zur konstruktiven Selbstverwirklichung im Bereich Liebe oder Sex beitragen kann. Es handelt sich bei solchen Filmen um ein Industrieprodukt, das massentauglich gefertigt wird und viele Bereiche von Liebe und Sexualtität ausschließt. Diese Einschränkungen sollte man im persönlichen Erleben nicht suchen, sondern sich für die tatsächliche Erfahrung öffnen und deren Weg folgen.

3. Wie sind solche Filme zu sehen?

Angesprochene Filme sollten immer im Bewusstsein gesehen werden, dass es sich dabei um Kulturprodukt handelt, das bestimmte Personengruppen ansprechen soll und dabei in einem sozioökonomischen Kontext entsteht. Man darf nicht aus den Augen verlieren, dass ein Ideal vorgestellt wird, das begrenzt ist und nicht reale Bedingungen widerspiegelt.

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Häufigste Nebenwirkung ist das Übernehmen von Verhaltensweisen zum Erreichen des im Film vorgestellten Ideals. Man muss darauf achten, ob man sich mit dem Ideal bereits identifiziert und im echten Leben versucht dieses zu erreichen. In dieser kritischen Phase ist es notwendig dieses Ziel zu reflektieren und sich bewusst zu werden, dass es sich um ein vermitteltes Ideal handelt, das nicht aus einem Selbst entsprungen ist. Man muss sich fragen, ob dieses Ideal für einen selbst überhaupt wünschenswert ist und welche Möglichkeiten es neben dieser einen Vorstellung noch gibt.

5. Wie sind solche Filme aufzubewahren?

Am besten direkt neben der ausgedruckten Form dieser Gebrauchsinformation.

6. Weitere Informationen

Es geht darum mit dem Zeigefinger nicht immer nur auf die Pornoindustrie zu zeigen und sagen, dass diese Filme nicht die Realität abbilden und den Menschen ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit vermitteln, sondern diese Nebenwirkungen und Risiken auch auf den Konsum von Liebesfilmen zu übertragen. Diese verwenden dieselben Methoden und haben ähnlich viel mit dem wahren Leben zu tun wie Pornos. Im Vergleich zu diesen werden Liebesfilme aber selten reflektiert, da sowieso jeder zu wissen glaubt, dass es im echten Leben nicht so läuft wie im Film. Trotzdem findet man, dass es doch schön wäre, wenn doch. Somit macht man sich das Ideal zu eigen und sucht, wenn auch unbewusst, nach einer ähnlichen Lovestory. Es geht in Beziehungs - und Liebesdingen genauso um eine frühzeitige Aufklärung!

Dr. scient. med,
se


Sonntag, 21. April 2013

bilder im kopf

wir gehen durch die welt, sehen, fühlen, spüren... und vergessen. und ich glaube, wir sollten uns dieses vergessen gar nicht vorwerfen. doch wir sollten uns dessen bewusst sein. wir sollten uns bewusst sein, dass wir im rückblick manch gutes vergessen und manch schlechtes übersehen. doch vielleicht sollten wir uns auch in bestimmten augenblicken bewusst gegen das vergessen entscheiden und uns ein bild, eine stimmung oder ein gefühl im kopf bewahren. es gibt dinge im leben, an die es sich zu erinnern lohnt. und eben diese sollten wir vielleicht in unseren gedanken einrahmen und aufbewahren als etwas besonderes, das wir gerne anderen zeigen und erzählen, und vor allem als etwas, das wir uns auch gerne immer wieder selbst ansehen. manche erinnerungen lassen sich nicht erzählen, aber sie lassen sich als anstoß nehmen, einem anderen eine eben solche oder zumindest ähnlich erinnerung zu schaffen.

ich glaube wir sollten öfter bewusst mit diesen erinnerungen arbeiten, indem wir genießen, was uns wiederfahren ist, auch wenn es schon längst der vergangenheit angehört und indem wir aus dieser erinnerung eine neue zukunft zu schaffen. wenn wir uns erinnern, in welchen momenten wir uns besonders glücklich, besonders wohl, geliebt, fröhlich, ermuntert oder energiegeladen gefühlt haben, werden wir auch wissen, was diese momente ausgezeichnet hat. und oft werden wir dann sehen, dass es nicht die besonderen umstände waren, sondern die besonderen menschen, die uns diese besondere etwas haben spüren lassen. und vielleicht sollten wir dann nicht nur dankbar sein für diese momente, sondern auch versuchen ein stückchen von diesem besonderen menschen zu übernehmen, um selbst auch die gelegenheit zu bekommen der auslöseknopf eines bildes im kopf zu sein, das ein anderer sich ein leben lang bewahren möchte.

frühlingshaft fröhlich,
eure ag

Dienstag, 26. März 2013

was dir gehört

immer wieder begegnet mir ein bestimmtes phänomen: dass menschen nicht unterscheiden können, was es sich lohnt in den raum zu stellen und was nicht. eine ganz besondere ausprägung dieses unvermögens finde ich oft im kennenlernen oder auch schon längerem kennen wieder. in mehr fällen als mir lieb ist, wirft dieses thema - welcher gedanke, welches gefühl ist meines, welches deines und welches "gehört" uns beiden - nämlich erhebliche probleme auf. dabei hoffe ich immer wieder mit beinahe kindlicher naivität, dass erwachsene menschen diese unterscheidung vornehmen können. und (fast) jedes mal werde ich aufs neue belehrt, dass dem nicht so ist. deshalb dieser blog, vielleicht als kleiner ratgeber für all jene, für die dieses thema neuland ist.

ich persönlich glaube nämlich, dass dieses thema gar nicht so schwierig zu bewältigen ist. besonders dann, wenn man von folgendem grundsatz ausgeht: man ist selbst für sein eigenes (un)glück verantwortlich. mit diesem satz ist eigentlich schon alles gesagt, denn er impliziert, dass:
a) man sich gut genug kennen muss, um zu wissen, wie das eigene glück aussehen soll
b) dass man selbst bereit ist an diesem glück zu arbeiten (oder auch in voller absicht dies nicht zu tun)
c) dass man davon ausgeht, dass das gegenüber dies auch so handhabt
d) und, dass es sehr wohl eine unterscheidung zwischen dem gibt, was meinem eigenen glück zuträglich ist und dem, was auf das glück des anderen (positiv wie negativ) einfluss haben kann

für alle, die sich an dieser stelle noch wundern, worauf ich denn eigentlich hinaus will, hier ein beispiel: ich lerne einen mann kennen. wir beschließen etwas trinken zu gehen. es macht spaß, wir unterhalten uns gut und es spricht eigentlich nichts dagegen, dieses spektakel in zukunft zu wiederholen. es vergehen ein, zwei wochen und wir sehen uns wieder. selber outcome, alles gut. wir haben nie über beziehungen, vorstellungen davon oder gegenseitiger attraktion gesprochen. wir wissen beide nicht, was sich der andere von der situation erhofft.

- achtung - hier tritt dann meistens das unterscheidungsproblem auf, was dann dazu führt, dass einer der beiden oder beide verletzt, enttäuscht, vielleicht sogar beleidigt und verärgert sind, wenn (was wie ich zu bedenken geben möchte nicht der unwahrscheinlichste fall ist) die interessen der beiden nicht zu hundert prozent übereinstimmen. daher empfehle ich in dieser situation sich auf a) zu besinnen, um festzustellen, was man von der situation will und was auf gar keinen fall, um dann zu b) übergehen zu können. bin ich der playertyp, wird mir der outcome der sache (romantisches interesse am anderen vorausgesetzt) eher egal sein. es geht ums spiel, den spaß, das kennenlernen. soweit so gut - empfehlung = weiter genießen und schauen was passiert. bin ich aber eher der konservative, hals über kopf verliebte, ganz-oder-gar-nicht-typ, so sollte man sich erstens darüber im klaren sein, dass c) gilt UND dass dieses c) unweigerlich oft zu d) führt UND mein glück und das des anderen nicht notwendigerweise auf gleichem wege zustande kommen. in diesem fall sollte man sich vielleicht auch überlegen, wie wahrscheinlich die "ganz"-variante im vergleich zu "gar nicht" ist und wie lange man mit dieser ungewissheit leben kann. hier empfiehlt es sich dann wahrscheinlich auch ziemlich bald offen zu besprechen, was denn aus der sache werden könnten, damit das 0 und 1 system auch weiter funktioniert.

beides finde ich nicht verwerflich und auch nicht kompliziert. und mancher mag sich jetzt immer noch fragen, wo das problem liegt?! das problem liegt da, wo etwa der ganz-oder-gar-nicht typ auf einen player typ trifft und ersterer denkt, es gäbe nur eine denkbare interpretationsmöglichkeit für das, was gerade zwischenmenschlich vorgeht, während zweiterer den ernst der lage aus der sicht seines gegenübers nicht überblickt. irgendwann, und meistens viel zu spät, löst sich die situation dann statt in wohlgefallen in ein übel auf, weil einer komplett enttäuscht ist und der andere vielleicht verärgert, dass er so "festgenagelt" wurde und jetzt plötzlich schuld am unglück des anderen sein soll, wobei seine absicht gar keine böse war. was ich sagen will ist: man muss wissen, womit man sich selbst am wohlsten fühlt und welche (un)sicherheiten man im kennenlernen erträgt oder sich wünscht. und genau danach sollte man sich verhalten. es ist nicht die schuld oder die aufgabe des anderen dies einzuschätzen oder dafür sorge zu tragen. und wenn man glaubt, es wäre an der zeit eigene gefühle und gedanken (vorwurfslos) mit dem anderen zu teilen, dann ist das sicher gut und richtig. doch dein glück gehört dir. genauso wie deine erwartungen und wünsche. es lohnt sich also nicht, sie dem anderen aufzuzwingen. oder wie man so schön sagt: man kann die rechnung nicht ohne den wirt machen.

immer wieder kindlich naiv hoffend,
eure ag

Mittwoch, 13. März 2013

mingle - eine beziehungsform zum wohlfühlen?

gerade eben habe ich mein wissen wieder einmal durch eine frauenzeitschrift erweitert. ich habe über das konzept der "mingles" gelesen, was so viel bedeutet wie "mixed singles". mingles sind also all jene, die sich selbst als singles bezeichnen, dabei aber mit irgendjemandem (vielleicht auch mit mehreren, das wurde nicht expliziert) irgendeine form von beziehung haben. diese beziehung ist oft nicht nur rein sexuell, sondern in ihr haben auch andere dinge, wie reden, kuscheln, gemeinsame unternehmungen, vielleicht sogar gegenseitige verliebtheit?! platz. warum es dann keine"richtige" beziehung ist? weil man sich seltener sieht, das ganze weniger eng und "ernst" ist, man sich nicht öffentlich als paar darstellt, man sich nicht auf "den einen" festlegt und das ganze auch meistens auch keinen exklusiven charakter hat.

warum man sich auf so etwas einlässt? weil man sich mehr erhofft, weil der andere doch sicher bald bekehrt wird, sich unsterblich verliebt und man dann in eine gemeinsame zukunft startet? laut frauenzeitschrift offenbar das einzige motiv für frauen eine solche semi-beziehung zu haben. berichte von frauen, die von einem solchen mingle-mann verletzt, versetzt, und (wie immer das auch funktionieren mag) schlussendlich mit ihm schluss gemacht haben oder von ihm verlassen wurden - alles opfer. opfer ihrer eigenen eitelkeit in meinen augen.

es geht hier nicht um die "bösen buben", die frauen das herz brechen, spielchen spielen, lügen und betrügen, sondern eigentlich um respektvolle und mutige männer, die offen sagen, was sie wollen, was sie sich vorstellen können und was nicht. sie geben der frau alle informationen, damit sie selbst entscheiden kann, ob diese form der nicht-beziehung etwas für sie ist. diese männer setzen auf volle ehrlichkeit um den möglichen preis eine tolle frau zu verlieren. und stehen am ende doch als die machos und *** da...?! das ist nicht einmal mehr paradoxe logik. logik ist hier zu gunsten eines sehr verschobenen bilds von genderrollen über bord geworfen worden. ein bild, in dem frauen immer die opfer sind. ein bild, mit vielleicht auch einem stückchen wahrheit - dem, dass frauen sich selbst zum opfer machen.

ich bin selbst frau. somit spezialistin auf dem gebiet des frau-seins und kann mit aller gewissheit sagen: ich bin kein opfer. ich bin auch nicht primär frau, sondern mensch. ein jemand, der anderen zuhört, versucht zu verstehen, zu lernen und vor allem bemüht ist sie zu respektieren. so wie das mingle-konzept in dieser zeitschrift beschrieben ist, ist das alles aber nicht aufgabe einer frau. frauen können sich selbst ein bild, eine welt und erwartungen konstruieren, die abgehoben sind von jeglicher realität, um dann am ende opfer sein zu können. ich finde es ist nichts schlechtes daran erwartungen zu haben, aber ich finde es ist schlimm, diese erwartungen dem anderen aufzwingen zu wollen, weil man selbst nicht in der lage ist die meinung des anderen zu respektieren.

wenn jemand - egal ob mann oder frau - sagt, er oder sie wolle keine feste beziehung und sei es mit oder ohne begründung, dann gilt es das zu respektieren. es gibt hier nichts zu kritisieren und schon gar nichts zu bekehren. es ist so. der andere hat sich dafür entschieden und seine meinung zählt genauso viel wie die eigene, die vielleicht eine andere ist. wer damit nicht umgehen kann, sollte sich nicht als mingle bezeichnen und sich schon gar nicht auf eine pseudo-mingle-beziehung einlassen. denn das macht das mingle-konzept kaputt und nimmt jenen den spaß, die sich mit dieser idee sehr wohl anfreunden können. ich glaube, wenn beide parts ihre gemeinsam erarbeiteten oder einfach so zustande gekommenen "beziehungsregeln" akzeptieren, kann das eine sehr erfüllende und schöne form der zwischenmenschlichkeit sein. aber sie baut wie alles schöne zwischenmenschliche auf respekt, interesse und zuneigung zum anderen auf. jeder, der sich nicht dazu bereit fühlt, sollte also die finger von diesem beziehungsmodell lassen (sich und dem gegenüber zu liebe), um nicht als opfer zu enden.

und an alle anderen: seid mutig!

frühlingsfreudig,
eure ag


Samstag, 2. März 2013

guten morgen!

ich muss mich momentan sehr viel mit kommunikation beschäftigen - lerne nämlich auf die prüfung "communication and conflict" - und finde, dass nichts momentan besser in einen blog-eintrag passt, als genau dieses thema. keine angst, ich werde nicht im detail auf meine lernunterlagen eingehen. es geht mir viel mehr um ein phänomen, das mir ständig im alltag begegnet.

die aussage: du schaugsch heit (alle abstufungen von "a bissl" bis "voll" oder "aba") miad aus!

erstmal, DANKE! ich finde es super hilfreich, wenn mir kommunikationspartner diese phrase vor die füße werfen. mit meinem ganzen wissen über kommunikation und konflike im hinterkopf, kann ich mir einfach nicht erklären, was man mir damit tag für tag, morgen für morgen (manchmal auch abends oder zur erfrischung auch untertags) sagen will.

okay. ich sehe also müde aus.
möglichkeit 1: ich bin müde. in diesem fall brauche ich diese information durch andere nicht. ich bin müde. das reicht mir an information. ich weiß es ja schon und bin eher nicht so interessiert an der bestätigung des ohnehin schon schlimmen zustands. dass mein gegenüber bemerkt, dass ich müde bin, ist mir dann maximal unangenehm oder einfach nur egal, da ich ja offensichtlich müde bin. in diesem fall: besser einfach gar nicht ansprechen. nicht nur meinen aktuellen äußerlichen zustand, sondern mich als person im gesamten. ich möchte lieber schlafen. sehe ich müde aus, ist das ein zeichen für die außenwelt, dass ich noch im standby-modus bin. bitte in zukunft beachten!

möglichkeit 2: ich sehe nur müde aus, habe aber 8 stunden geschlafen und fühle mich eigentlich ganz fit. in diesem fall ist oben erwähnte aussage vollkommen kontraproduktiv. was wäre eine mögliche antwort? was soll ich darauf sagen? was noch viel wichtiger ist, was will - meistens - mann mir damit sagen? ist das eine aufforderung zur restauration (auftragen von mehr make-up) oder ein unbeholfener gesprächsbeginnversuch zu früher stunde? findet mein gegenüber die frage "hast du gut geschlafen?" zu oldschool und verwendet deswegen obenstehende aussage als moderne fassung und erwartet von mir so etwas wie "ja klar sehe ich müde aus! habe nicht geschlafen. habe lieber zeit mit einer gerade angesagten tätigkeit verbracht (im realen kontext durch beschreibung einer realen tätigkeit ersetzen). schlafen kann ich wenn ich tot bin. habe die zeit genutzt um etwas total lässiges zu tun, weil nur alte leute schlafen und ich bin ja noch jung und hip." falls dem so ist, ist meine aktuelle reaktion auf die aussage wohl eher unangebracht.

möglichkeit 3: ich sehe nicht müde aus, sondern bin nur nicht geschminkt. in diese falle tappen vor allem männer. auf diesem weg möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich euch regelmäßig enttäusche und nicht 3kg make-up an mein gesicht pappe noch bevor ihr aufwacht.

zusammengefasst kann ich sagen, dass es mir nichts ausmachen würde, wenn ich diesen satz nie mehr hören würde. ich finde ihn, in egal welcher situation und egal von wem er kommt, immer unangebracht. es ist nicht so redundant, dass es die beziehung zwischen mir und dem sprecher stabilisiert, sondern ganz in die andere richtung beeinflusst. es hat aber meistens auch keinen informationsgehalt, da ich, egal ob ich mich müde fühle, selber finde, dass ich müde aussehe, geschminkt oder ungeschminkt bin, immer mit dieser aussage konfrontiert werde. somit ist das ganze ziemlich berechenbar, sprich informationsgehalt gleich 0, redundant und hat ausschließlich negative effekte auf die zwischenmenschliche beziehung an sich und meine laune im allgemeinen.

eine heute bereits mit dem satz konfrontierte,
se

Montag, 25. Februar 2013

fragestunde

wie stellst du dir deine zukunft vor? was möchtest du einmal machen? beruflich? wie sieht es privat aus? vorstellungen? träume? wünsche? hast du etwa noch keine idee, was aus dir einmal werden soll? was kann man mit so einem studium eigentlich machen? was bringt dir das später? wohin soll dich das führen? welche pläne hast du? warst du/gehst du ins ausland? wo und wie viele praktika hast du denn schon absolviert? wie bereitest du deine berufliche laufbahn vor? was machst du eigentlich? was bist du dann? und vor allem wann? welchen beruf stellst du dir für dich vor?

... keine ahnung. ich habe träume und ich habe wünsche. ich habe eine vage idee von meiner zukunft. vom nächsten tag, von der nächsten woche, vielleicht sogar vom nächsten jahr. diese pläne ändern sich, fast wie bei einem kind, beinahe jeden tag. und das finde ich überhaupt nicht schlimm. ich habe keine ahnung was man mit meinem studium später einmal machen kann. ich habe keine ahnung, wohin das alles führt. ich plane meine berufliche zukunft nicht seit dem ersten semester. ich lass mich treiben.

ich lass mich von jedem tag überraschen. ich warte, was mir das leben zu bieten hat. ich habe vertrauen in meine zukunft. ich glaube, dass etwas aus mir wird, mach mich aber nicht verrückt, nur weil ich nicht genau weiß was. ich bin glücklich und zufrieden mit dem status quo. ich bin bereit für die ganzen tollen dinge, die mir noch passieren werden. die man gar nicht planen kann. auf die es sich aber zu warten lohnt. ich nutze diese gelegenheiten. weil sie nicht mein plan b, sondern mein plan a sind. es wird sich alles zeigen. ich gehe meinen weg. er ist mein ziel. wohin er führt. keine ahnung. aber ich bin mir sicher in eine tolle zukunft. ich habe es in der hand wie ich meinen weg gestalte, wie ich ihn gehe und am ende wird sich zeigen, wofür das alles gut war und wohin es mich geführt hat. es wird mich zu dem machen, was ich heute noch gar nicht erahnen kann. etwas, das ich auf mich zukommen lasse. schritt für schritt gehe ich darauf zu. ich setzte einen fuß vor den anderen, und manchmal stolpere ich auch. das ist ok. das wirft mich nicht aus der bahn. es gehört dazu. es ist teil meines weges. ein weg, der ein ziel hat. ein ziel das ich noch nicht im detail kenne. aber ich habe vertrauen in die welt(enseele) und auch in mich. es ist eine geteilte verantwortung. dinge passieren, auch ohne mein zutun. aber es liegt an mir chancen zu ergreifen, möglichkeiten zu sehen, wieder aufzustehen, wenn ich über einen stein auf meinem weg gestolpert bin. ich gehe meinen weg selbst. allein. natürlich begleiten mich andere. wunderbare menschen, auf die ich nicht verzichten möchte. aber für meinen weg, für meine zukunft sorge ich selbst. ich lehne mich nicht zurück, sondern bin im jetzt aktiv. das hier und jetzt ist mehr als der weg zum ziel, zur zukunft. ich verschwende ihn nicht durch akribisches planen einer zukunft, die vielleicht niemals so kommen wird, sondern genieße den moment. jeden schritt, den ich auf dem weg mache, erlebe ich bewusst. denn genau dieser weg wird mich zum ziel führen. der weg ist nicht nur mittel zum zweck, sondern mehr. er ist mein leben. und ich möchte nicht vorspulen und ohne stehnzubleiben ans ziel kommen. an diesen wunderbaren ort, wo ich schon alles erlebt haben werde, wo ich jemand bin. an dem ich bereits herausgefunden, wofür das alles gut ist, was ich momentan tag für tag erlebe, worüber ich mich sorge, was mich beschäftigt.

ja dieses ziel ist das ende. das ende einer reise. das blättern im fotobuch nach dem urlaub quasi. das angekommen sein. das zurückblicken. doch daran will ich jetzt noch gar nicht denken. ich gehe meinen weg, ganz langsam, ohne hast, denn was wäre ein ankommen, ohne erlebnisse, auf die man zurückschauen kann? ich habe es in diesem sinne gar nicht eilig etwas zu werden, fertig zu sein, am ende zu stehen. ich habe viel zu viel spaß daran erinnerungen zu schaffen und mein leben zu erleben und nicht zu überfliegen. ich gehe meinen weg und er wird mich genau dorthin führen, wo ich ankommen soll.

vertrauensvoll,
se

Freitag, 15. Februar 2013

der telefonbuchtest

und wieder einmal zurück zum allbekannten, stets beliebten thema: beziehungen, beziehungswünsche, beziehungsvorstellungen und allem, was daraus resultiert. beziehungsvorstellungen und beziehungswünsche entwickeln sich bei mir, wie wohl bei vielen anderen menschen auch, in wellen. während kuschelige wintertage in einem den wunsch nach einem festen partner nähren, haben kuschlige wintertage bei mir eher den wunsch nach einer stabilen und unkomplizierten affäre genährt. doch je kälter der winter (und je weniger eine solche in sichtweite) wurde, rollte eine neue welle heran. dieser wechsel hat mich ein bisschen überrascht, weil ich eigentlich dachte, die außentemperatur würde meine beziehungswünsche vorerst konstant halten. aber noch vor den ersten frühlinghaften sonnenstrahlen und zwitschernden vögelchen gibt es jetzt eine neue entwicklung. zwar nicht in die richtung, die mit zwitschernden vögelchen und frühjahrsblüher normalerweise einhergeht, aber das ist nebensächlich.

jedenfalls war und bin ich etwas verwundert und verwirrt über den neuen stand der dinge und wie ich so bin, hatte ich plötzlich das bedürfnis, diesen neuen zustand messbar zu machen. und schon war er erfunden: der telefonbuchtest. und weil ich finde, dass es ein recht witziges testinstrument ist, kann ich natürlich nicht widerstehen es mit euch zu teilen.

anleitung:
der telefonbuchtest ist einfach durchzuführen und dauert (je nach anzahl und qualität der telefonbucheinträge im handy) zwischen 1 und 15 min. du brauchst nichts weiter als dein handy, ein blatt und einen funktionierenden kuli. zeichne nun zwei spalten auf dein blatt und benenne sie "reizvoll" und "beziehung". gehe nun deine telefonbucheinträge schrittweise durch und überlege für jede person, ob sie für dich in eine der beiden kategorien fällt. "reizvoll" umfasst jede form des sexuellen interesses an einer person. der spalte "beziehung" sollen personen eingetragen werden, mit denen du dir (zumindest abstrakt) vorstellen könntest, dass es spaß machen würde mit ihnen eine beziehung zu haben. notiere personen, die in eine der kategorien passen, auf das blatt oder mache eine strichliste.

auswertung:
aus dem verhältnis der anzahlen kannst du nun herauslesen, wie die porportionsmäßige verteilung an möglichen kandidaten und/oder -innen aussieht. weiter kannst du dich natürlich weiter statistisch austoben, in dem du den prozentsatz der jeweiligen spalten an der gesamtanzahl deiner telefonbucheinträge berechnest oder dies nur für die einträge des dich interessierenden geschlechts machst. die interpretation will ich dir nicht vorweg nehmen, nur so viel sei gesagt: in die kategorie "reizvoll" unter 5% der potentiellen personen wiederzufinden deutet darauf hin, dass du "nischenprodukte" bevorzugst, die qualität deine tb-samples nicht besonders hoch ist oder du sehr, sehr heikel bist. mehr als 95% könnte man als wahllosigkeit/wurstigkeitseinstellung, als zeichen einer seeeeehr guten tb-sample-qualität oder aber als leichte neediness auslegen. alles dazwischen überlasse ich eurer eigeninterpretation.

ich wünsche euch viel spaß,
grüße,
eure ag



Sonntag, 20. Januar 2013

zeit zu gehen

irgendwann im leben ist es für uns alle zeit zu gehen. dieses gehen gehört zum leben. ohne dieses gäbe es kein leben, wäre leben nicht definiert, weil es keinen gegenpol hätte. leben lebt von der begrenztheit. doch das einzige, was wir mit sicherheit über diese begrenztheit wissen, ist, dass sie die grenze unsrer, dieser welt bedeutet. wir wissen nicht, ob sie die grenze zum nichts, zum ewigen anfang oder zu einer anderen welt ist. doch egal, was uns hinter dieser grenze erwarten mag, wir konzentrieren uns nur darauf, sie möglichst niemals, nicht einmal in gedanken, zu überschreiten.

es ist normal, sich vor unbekanntem zu fürchten. doch andererseits erscheint es mir doch schade, das einzige, was uns sicher ist im leben; das, was uns allen gemeinsam ist und uns alle erwartet, so sehr zu fürchten, wie wir es heute tun. die furcht andere zu verlieren ist berechtigt. die furcht sein eigenes leben zu verlieren sicherlich auch. und trotzdem frage ich mich: wovor fürchten wir uns? kann etwas, das jedem menschen widerfährt oder widerfahren muss, so schlimm sein? würde es sinn machen, wenn etwas, das so alltäglich ist, etwas böses, schlechtes wäre? wo wäre der sinn, wenn tod eine qual wäre? sterben kann quälend sein, aber der tod erscheint mir eine erlösung zu sein. eher ein sieg als eine niederlage zu sein. der tod als abschluss des lebens, als endpunkt. angekommen sein. vielleicht sogar nach hause kommen.

tod hinterlässt lücken, schmerz und trauer bei all jenen, die hiergeblieben sind. die, die hierbleiben verlieren. doch der, der gegangen ist, hat gewonnen. er hat die vielleicht größte prüfung im leben bestanden, hat das geschafft, wovor wir uns alle fürchten. ich weigere mich zu glauben, dass tod schlimm oder böse wäre. und ich glaube auch nicht, dass es hilft zu glauben, dass er es sei. ich glaube es geht darum das gehen eines anderen, so schmerzlich es auch sei, zu akzeptieren und es ihm leicht zu machen, ihm zu helfen, seine angst zu bewältigen und ihn gehen zu lassen, wenn sein zeitpunkt gekommen ist.

ich glaube es ist ein fehler unsrer heutigen zeit, dass tod das ist, was es um jeden preis zu vermeiden gilt. ich glaube es geht nicht darum den tod, aber auch nicht immer das leiden zu vermeiden. doch ich glaube es wäre an der zeit wieder ein gespür dafür zu entwickeln, wo der tod seinen raum verlangt und ihm diesen auch zu geben, ohne dass wir das gefühl dabei haben zu wenig getan zu haben. der tod ist nicht stärker als das leben. sie sind beide teil eines großen ganzen und unser lebensziel sollte es sein, dieses große ganze verstehen und lieben zu lernen. denn ohne die liebe zum einen ist das verstehen des anderen nicht möglich und umgekehrt.

eine hiergebliebene,
ag

Mittwoch, 16. Januar 2013

game over

ja, flirten ist eine kunst, ein spaß, manchmal eine herausforderung, hin und wieder eine pflicht, dann und wann ein fehler, aber in jedem fall ein spiel. jedes spiel hat regeln. ein flirt hat eine handvoll grundregeln und tausend spielvarianten. niemand kennt sie alle, und schon gar niemand beherrscht jede dieser varianten. manche lernen die grundregeln im laufe ihres leben, andere wissen intuitiv über sie bescheid, und andere lernen sie nie.

ich bin kein fan von liebeslehrbüchern, die einem beschreiben wie, wann und wo und in welcher verknotung man am besten zum höhepunkt kommt. doch das ist ein anderes thema... allerdings bin ich doch der meinung, dass man in sachen flirt aus so manchem buch doch etwas lernen kann. v.a. dann, wenn einem die grundregeln dieser angelegenheit auch nach jahrelanger beobachtung immer noch so vertraut sind, wie der geschmack von kugelfisch auf blattsalat. ich will nicht behaupten, dass ein flirt unbedingt von locker flockig hingeworfenen standardfloskeln profitiert. doch er profitiert ganz sicher davon, dass beide gesprächspartner wissen, was denn das gerüst ist, auf dem die ganze sache aufbaut.

es ist nicht mein ziel (schon allein deswegen, weil unmöglich alles hier untergebracht werden kann), eine erschöpfende liste der do's und don'ts aufzustellen, dafür gibt es genügend "fachliteratur" ;) aber ein heroisches ziel habe ich: zu vermeiden, dass sich männer oder frauen durch die eine simple, und leider weit verbreitete, erkundigung nach dem partner oder der partnerin schon nach den ersten gesprächssekunden ins aus befördern. der aufwand jemanden anzusprechen, mühevoll ein gespräch aufzubauen, vielleicht sogar noch zeit und im schlimmsten fall geld zu investieren, um dann geschlagen vom feld gehen zu müssen, ist es einfach nicht wert. deshalb sage ich es ganz deutlich und so, dass es niemand überlese:

Liebe Männer! Liebe Frauen! Ein Flirt lebt vom Spiel, vom Mut, von der Ungewissheit, vom Necken, Heranlocken, sich Fangen lassen, davon, unnahbar zu sein und doch gleichzeitig so greifbar. Egal, wie ihr dieses Spiel betreibt, bitte vergesst für ein und alle mal diese oder ähnliche Fragen: "Wo ist denn heute dein Freund/deine Freundin?" oder "Was sagt denn dein Freund/deine Freundin dazu?" Genau das ist nämlich der Game-Over-Button des Flirts.

es gibt tausend wege herauszufinden, ob der gesprächspartner vergeben ist oder nicht. aber dieser weg ist der falsche. mit ihm findet ihr besten falls heraus, ob er/sie nachsichtig gegenüber schwerwiegenden flirtfehlern ist und, wenn nicht, wie schnell ein netter gesprächsbeginn ein ende finden kann. diese frage signalisiert, was ohnehin die situation schon sagt. ihr habt jemanden angesprochen -> ihr habt interesse. derjenige ist darauf eingestiegen -> derjenige hat auch interesse. mehr müsst ihr nicht wissen. was geht, könnt ihr herausfinden. was geht, beantwortet euch diese frage nicht. denn wenn der andere vergeben ist und trotzdem mit euch flirtet, so sind eure chancen vorhanden. wenn der andere nicht vergeben ist, ist die frage überflüssig. und wenn ich als leidenschaftliche single-frau eine solche exit-option auf den präsentierteller vorgesetzt bekomme, so müsste es schon mein absoluter traummann sein, dass ich dieses angebot nicht annehmen würde. ich will hier niemandem zu nahe treten, aber obwohl es viele nette flirts gibt, gibt es sehr selten den traummann und wahrscheinlich genauso die traumfrau in der flirtlandschaft. alle netten flirts brauchen also mehr, also nur das glück. sie brauchen strategie, um es ins nächsthöhere level zu schaffen. deswegen, bitte, drückt nicht selbst auf "game over", wenn ihr noch genug leben mindestens fürs nächste level hättet.


in liebe,
eure ag

Sonntag, 13. Januar 2013

generation: möglichkeit

alles ist möglich. nichts ist fix. wir leben in einer zeit der unbegrenzten möglichkeiten. wir sind jung. wir sind frei. wir können alles machen, was wir wollen. wir haben die möglichkeiten. wir sind fast verpflichtet diesen luxus, dieses privileg nicht nur auszukosten, sondern auszunützen.

so lebt man in den tag hinein. nimmt sich die freiheit heraus, alle möglichkeiten offen zu lassen. man entscheidet aus sich heraus, was einem am besten passt. man ist sich selbst am nächsten. man nutzt seine eigenen möglichkeiten zum eigenen maximalen wohbefinden. man ist flexibel, man legt sich nicht fest. man will sich alles offen halten. man entscheidet sich nicht mehr, sondern geht spontan nach einer inneren eingebung. man lässt sich gehen, man fließt durchs leben. man lässt sich treiben und man tut dies allein. man schaut nicht zurück. nicht auf andere. man ist bei sich. man ist nur für sich selber verantwortlich. man ist herr seiner eigenen gefühle und möglichkeiten. so wie alle anderen auch. zwischenmenschliche beziehungen sind ein nebeneinander leben nicht ein miteinander. es gibt keine gegenseitigkeit. es gibt nur möglichkeiten. möglichkeiten für einen selbst. die möglichkeit sich selbst zu verwirklichen. sich selbst in den mittelpunkt zu stellen. seine möglichkeiten zu genießen und zu erweitern. dafür braucht man andere individuen. man verhandelt über die bedingungen aber im endeffekt sind alle glücklich, solang nichts entschieden ist, sondern möglichkeiten aufgezeigt werden konnten. es geht nicht um bindung oder hingabe. es geht um die möglichkeiten, die einem dadurch offen stehen oder verbaut werden und wer kann letzteres schon zulassen. man kann seine freiheit doch nicht einschränken. man muss sich möglichkeiten schaffen. man muss manchmal mit ellbogen arbeiten. man muss über leichen gehen. man darf keine gelegenheit auslassen, wenn man die möglichkeit schon hat. man ist der möglichkeit verpflichtet. sich selbst verpflichtet nur das beste zu tun. man muss alles aus dem leben herausholen was möglich ist. für sich selbst. man ist sich das selbst schuldig. man lebt endlich in einer welt in der das möglich ist.

wir haben uns diese möglichkeiten geschaffen und verdient. wir brauchen keinen blick zurück. wir brauchen niemanden. wir haben uns und unseren möglichkeiten. wir schränken uns nicht durch bindung ein. wir bleiben frei. wir sind eine insel. jeder für sich. wir sind gemeinsam einsam. wir machen uns nicht abhängig. wir lassen es uns offen.

doch was ist wir, wenn nur ein nebeneinander. was ist glück? ist glück möglich? ist liebe eine möglichkeit? ist einsamkeit der preis? ist das ich-sein der einzige weg? was ist mit den anderen? und was, wenn ich doch einen blick zurück riskiere? was wenn jemand nicht so denkt? was wenn jemand fühlt? ist das möglich? heutzutage?

zwar nicht en vogue, aber ich fühle mich verletzt. nur für mich allein.
danke,
se