... am anfang war das wort ...

... am anfang war das wort ...

...WORT ...

hallo erst mal!
heute werden wir blog-technisch entjungfert und alle dürfen zusehn. wir hoffen es tut nicht so weh =D

ähm. also. eigentlich. wir wollen. also irgendwie. oder doch nicht. ganz eigentlich gehts uns nur ums bloggen, weil wir lustige ideen haben und sie gerne mit euch allen teilen wollen. wir mussten diesen weg einschlagen, da wir im reallife wenig erfolg damit hatten. es steht jedem frei jetzt zu gehen, uns anregungen zu übermitteln, oder still vor sich hin zu lachen. wir freuen uns über jeden, der die welt durch unsere augen sieht und alle, die mit uns eine neue stylische brille aussuchen gehen möchten.

Montag, 26. Dezember 2011

verliebt, verwertet, vergessen

der titel dieses eintrags könnte auch "aus dem leben einer 1%-frau" sein. ich habe mich dennoch für verliebt, verwertet, vergessen entschieden, denn ursprünglich war mein thema ein ganz anderes. trotzdem spiegelt der titel sehr viele erfahrungen, die ich gemacht habe wider und passt somit auch zum neuen thema. jetzt geht es darum, warum sich frauen immer in die "falschen" männer verlieben, verwertet und nicht mehr angerufen werden. 

männer sind vom mars, frauen von der venus. geschlechterrollen. sie sind allgegenwärtig. sie sind immer und überall. und sie spielen auch im leben junger, aufgeklärter menschen eine noch zu große rolle.

es gibt diese barneys. den macho. den starken mann. der weiß was er will, und wie er es/sie bekommt. der herzensbrecher, der player, der scheinbar schamlos mit den gefühlen von schwachen, orientierungslosen, nach liebe und beziehung suchenden mädchen spielt. diese sorte männer besingen die ärzte in dem lied "männer sind schweine". sie sind gefährlich und als frau muss man vor ihnen auf der hut sein.
als männliches gegenüber findet man auch teds. sie sind traditionell. verfolgen altmodischen ziele und sehnen sich nach einer festen bindung. sie glauben an die eine und scheuen keine mühe sie zu finden. sie wollen vor allem eins. eine beziehung. die frau wird meist zur nebendarstellerin. wer möchte schon gerne alleine alt werden.

genau so sollte es in einer emazipierten gesellschaft sein. es sollte frauen geben, die wie barney sind. aber auch solche die sich an teds werten orientieren. somit wären alle glücklich. wäre das nicht schön? aber wie sieht es wirklich aus mit den rollen der modernen frau.
die lilys. sie sind vergeben. sie genießen die zweisamkeit. sie binden sich gerne. familie steht im vordergrund. sie sind nicht gerne alleine und sehnen sich nach einem seelenverwandten, mit dem sie den rest ihres lebens verbringen.
aber es gibt auch robins. sie sind karrierefixiert. sie wollen keine beziehung. sie stellen ihre eigenen bedürfnisse an erste stelle. sie sind sich selbst am wichtigsten. zumindest für eine zeit. sie haben den starken drang sich zu verwirklichen. und das wird gesellschaftlich akzeptiert. zumindest vom großteil.

was sich aber leicht erkennen lässt, ist, dass die unterscheidungskategorie bei frauen immer noch sehr oft familie oder karriere ist. darüber wird sexualität definiert. bei den männer geht es um eine "lockere moral" oder ein starkes bindungsverhalten. warum gibt es keine weibliches äquivalent zu barney und ted?

und hier kommt die 1%-frau ins spiel. eine neue kategorie frau, die auch weiß was sie will. die weiß, wie sie es/ihn bekommt. dabei müssen weder frauen, noch männer herzen brechen. man kann auch mit offenen karten spielen. trotzdem sollte man auch als frau wählen dürfen. die kategorien sollten nicht, überspitzt gesagt, ehe oder kloster sein. als jung frau in einer modernen westlichen gesellschaft, sollten auch atypische beziehungsformen möglich sein. somit wäre die kategorie beziehungssuchend oder unverbindlich und nicht länger mann oder frau.

und vielleicht sind es nur 1% der frauen, die sich für einen verbindungslosen lebensstil entscheiden und affären ohne gewissensbisse und gefühle genießen können. aber diese sollten eine existenzberechtigung haben. genauso wie die männer die den gleichen weg eingeschlagen haben. auch von ihnen gibt es wahrscheinlich nur 1%, wenn wir ganz ehrlich sind. zumindest meiner erfahrung nach sind die schweine unter den männer beinahe ausgestorben. aber ich gebe die hoffnung nicht auf und suche nach gleichgesinnten. und das kann ich auch den männern raten. es gibt sie.

unverbindlich und verbindungslos,
se

sozialexperiment "21 stunden" - teil 1: keine angebote ablehnen

wieder einmal haben wir uns an ein sozialexperiment herangewagt. dieses mal ging es darum 21 stunden lang keine angebote abzulehnen (ausgenommen waren angebote, die nicht-umsetzbare, kriminelle, moralisch inkorrekte oder körperlich bzw. psychisch schädigende folgen hätten). die waren prinzipiell die einzigen vorgaben, die wir uns machten. so war es uns freigestellt jemandem von unserem experiment zu erzählen oder nicht, genauso wie wir die freiheit hatten angebote nur zögernd anzunehmen (hier einzige klausel: wenn das angebot ungewollt dadurch zurückgezogen wurde, musste es in anderer weise umgesetzt werden) oder aber ihnen gleich freudestrahlend zuzustimmen.
nun aber zum eigentlichen experiment: start do, 22.12. gegen 13:10h, ende: 23.12 um 10:10h (krisse begann etwa eine gute stunde später). zu beginn des experiments saßen wir noch im schibus aus dem kühtai richtung innsbruck. erstes angebot, war das angebot unseres busfahrers uns bis nach kematen mitzunehmen, nachdem wir verschlafen hatten in grieß in den bus nach innsbruck umzusteigen. zweites angebot des selben busfahrers war es dann mit ihm in einem cafe auf die abfahrtszeit zu warten. dies verschaffte mir den genuss einer heißen zitrone und bei der späteren busfahrt eine fast zerberstende blase. drittes angebot war das angebot ebendieses busfahrers, doch noch zehn minuten länger zu warten und dann mit dem nächsten bus direkt nach innsbruck zu fahren. dieses angebot brachte uns dann auch etwas verspätet zurück ins verschneite innsbruck.
darauf folgte eine etwas längere angebotsfreie zeit. interessant wurde das experiment dann erst wieder in den abendstunden am natterer christkindlmarkt. die einlandefreudigen natterer boten uns eine beträchtliche anzahl an köstlichkeiten an, darunter spezialmilkywaykiachl und spezialkrautkäsekiachlrouladen, sowie glühweine. die ersten zurückzuweisenden angebote waren dann das angebot noch vor ende des christkindlmarktes mit nach innsbruck zu kommen und zu späterer stunde auch das angebot eines liierten familienvaters mit ihm "herumzuschmusen". das angebot den etwa 1m² großen gedrittelten kiachl in meiner handtasche zu verstauen nahm ich allerdings tapfer an und brachte ihn auch wohlbehütet nach hause. genauso mutig nahmen wir später einige widerliche schnäpse und se einen angeboten schluck bier an. kurze zeit später beendeten wir den abend, um unserer körperlichen gesundheit nicht noch rechenschaft ablegen zu müssen.

resümmierend können wir aber sagen, dass es durchaus spaß machen kann, angebote nicht abzulehnen, dass es aber gerade in bezug auf schnaps hin und wieder sinn machen kann, ein angebot abzulehnen. rückblickend fällt uns aber auch auf, dass wir ohnehin selten (mit ausnahme der oben erwähnten grenzen) angebote ablehnen und dieses experiment daher vielleicht für uns nicht so ausergewöhnlich ungewöhnlich verlief. des spaßes wegen können wir es aber durchaus weiterempfehlen. interessant ist auch, dass es einer einzigen person zumindest irgendwie auffallend vorgekommen ist, dass wir keine angebote abgelehnt haben, doch da sie nicht weiter nachgeforscht hat, hatte dies keine auswirkungen auf uns. die hardcore variante dieses experiments mit offenlegung der regeln wäre uns nämlich vermutlich doch etwas zu weit gegangen.

nachweihnachtliche experimentierfreudige grüße
von eurer ag

Freitag, 16. Dezember 2011

nach mir die sintflut

gestern habe ich mich dagegen entschieden. gegen den bau einer arche. es ist für mich noch nicht zeit für eine neue sintflut. ich gebe mir noch etwas zeit und probiere etwas aus. ich riskiere sehr viel. fast alles. und dennoch habe ich nichts zu verlieren.

ok. worum geht es.

es geht mir um meine bindungsphobie. eine angst. meine angst. die es zu überwinden gilt. ich stehe momentan an einer klippe, an der mich jeder noch so kleine windstoß zu fall bringen kann. und ich weiß gar nicht genau, wie ich dort hingekommen bin. in letzter zeit habe ich mich sehr offen gegeben. ich habe versucht nähe aufzubauen und bin sehr oft über meine schatten gesprungen. gerade in jenen sozialbeziehungen, von denen ich mir etwas oder sogar mehr erwartet hätte, bin ich enttäuscht worden. trotzdem stehe ich jetzt hier und kann mich wissentlich entscheiden zwischen dem sozialen rückzug und dem experiment beziehung.
experiment beziehung darf auf keinen fall klassisch gedeutet werden. ich bin nicht auf der suche nach einer partnerschaft. aber ich möchte daran arbeiten, dass ich eines tages dazu fähig bin. falls ich irgendwann den wunsch hegen sollte. beziehungsfähig zu sein ist auch außerhalb einer paarbeziehung wichtig. deswegen stehe ich an dieser klippe. ich gehe keinen schritt zurück. auch wenn das sicherheit bedeuten würde. ich habe genug vom mauern bauen. ich möchte kein burgfräulein sein (schicksalshafterweise war ich mit etwa 10 Jahren im Fasching als Burgfräulein verkleidet). ich möchte sehen, wohin mich der wind weht. deshalb versuche ich es mit einer art von paradoxer intervention. ich gehe den weg, vor dem ich am meisten angst habe. ich gehe auf menschen zu. ich möchte nicht mehr, wie eine verunsicherte 14-jährige, über alles gesagte nachdenken. nicht jedes mal denken "warum habe ich das nur gesagt. es wäre wirklich besser einfach still zu sein". vielleicht wäre es manchmal besser. aber bisher habe ich mich nach rückschlägen, die ich mir selbst zugefügt habe, immer ganz zurückgezogen. ich bin still geworden. ich habe mauern gebaut. ich wurde zum burgfräulein.

es hat eine halbe ewigkeit gedauert, bis ich endlich bereit war einige mauern einzureißen und wieder menschen an mich heran zu lassen. und von diesem weg möchte ich mich nicht wieder abbringen zu lassen. auch wenn meine intution momentan nach nichts anderem verlangt. mein bauchgefühl schreit nach rückzug. nach ruhe. nach sicherheit. nach einsamkeit. aber dieses mal bin ich lauter. weil ich es kann!

falls ihr in nichts mehr von mir hört, dann hat es nicht geklappt und ich bin doch unter die seefahrer gegangen.
se

Montag, 12. Dezember 2011

akku leer

und keine ladestation in sicht. ungünstig. sich abschleppen lassen? - vielleicht.
orientierungslosigkeit und schwäche sind das, was uns dazu treibt lose (sex)beziehungen einzugehen, lese ich im artikel einer psychologin in der sonntagsausgabe der krone. da trifft es sich doch gut, dass ich momentan ohnehin nicht so energiegeladen bin, nicht so stark, nicht so zielorientiert - jetzt stehen mir alle (schlafzimmer)türen offen. oder? völliger quatsch denke ich, nehme die zeitung und werfe sie voller inbrunst in den offenen kamin (in gedanken zumindest). kann es wirklich sein, dass die einzige begründung für ein (nicht immer enthaltsames) single leben die fehlende orientierung und die mangelnde stärke einer person sind? in einer welt von verstaubten wertvorstellungen vielleicht, aber nicht in meiner. ich möchte nicht den status des single-seins überhöht darstellen, aber doch einmal gesagt sein lassen, dass nicht der einzige weg zum glück oder wenn man so will der persönlichen weiterentwicklung über eine feste beziehung mit einer anderen person führt. ich bin der meinung man kann beide wege, den des "freizügigen" singlelebens und den des "traditionellen" beziehungslebens und alle zwischenstufen, die es da geben mag, auf die starke und bereichernde oder aber auf die schwache und unreflektierte weise gehen. ich will mir einfach nicht einreden lassen, dass alle sich-bewusst-nicht-auf-der-suche-befindenden unliierten personen emotional verkümmerte opfer ihres schwachen selbst sind. genauso wie es schwache singles gibt, gibt es unzählige schwache "beziehunglinge" und so verhält es sich auch mit den starken. es mag wohl unbestritten sein, dass jeder von uns phasen der orientierungslosigkeit und schwäche erlebt und dass diese auch in zeiten des single-sein vorkommen mögen, doch trotzdem glaube ich nicht, dass das eine mit dem anderen notwendigerweise etwas zu tun haben muss. ich bin mir sehr sicher, dass es genug menschen gibt, die sich im zwiespalt zwischen ihrem nicht-allein-sein-wollen oder -können und der angst etwas zu verpassen, sich zu binden und später verletzt zu werden befinden und als ausweg möglichst lose bindungen aufbauen, die dazu dienen ihren bedürfnissen zumindest annäherungsweise gerecht zu werden. ebenso sicher bin ich mir aber auch, dass es viele leute gibt, die sich bewusst für das "allein" sein entscheiden und die sich nicht aus angst, sondern aus offenheit und vertrauen in die welt bzw. menschen auf unverbindliche beziehungsformen einlassen. diese menschen haben vielleicht das gefühl noch nicht "fertig" genug für eine reife beziehung zu sein oder aber schlicht die geduld auf den richtigen partner zu warten ohne in der zwischenzeit im elfenbeinturm des singleseins zu vertrocknen. gute gründe dafür mögen vielfältig sein. ich möchte nur betonen, dass es keine moralische entscheidung ist, wie man seine beziehungen aufbaut, sondern eine persönliche. und dass es auch zu diesen persönlichen entscheidungen gehört, auf welche weise man sich die besten bedingungen für die weiterentwicklung des selbst zu ermöglichen glaubt. gut reflektiert und hingespürt, bin ich überzeugt davon, dass jeder weg, ob normgerecht und konform oder alternativ und unkonventionell, der richtige sein kann und dass es letzten endes wieder einmal nur darum geht auf sich selbst zu hören, sich selbst zu spüren und versuchen das gespürte auch zu verstehen. und selbst wenn man spürt, dass der akku leer, die lichter aus und schwäche und orientierungslosigkeit eingekehrt sind, heißt es nicht zu erröten, wenn man psychologisch unkorrekt offene beziehungskonstellationen zulässt. es heißt viel mehr sich umzusehen, wo denn die nächste ladestation ist. und in meinem fall führte das finden einer solchen bis dato nie dazu, dass ich plötzlich die erleuchtung hatte, die einzig richtige form der lebensführung sei in einer fixen, festen beziehung zu finden, so dass ich mich schleunigst auf die krampfhafte suche nach derselben machen sollte... wem dies jedoch so widerfährt, der möge mir davon berichten, ich bin gespannt!

formlose grüße
eure ag