... am anfang war das wort ...

... am anfang war das wort ...

...WORT ...

hallo erst mal!
heute werden wir blog-technisch entjungfert und alle dürfen zusehn. wir hoffen es tut nicht so weh =D

ähm. also. eigentlich. wir wollen. also irgendwie. oder doch nicht. ganz eigentlich gehts uns nur ums bloggen, weil wir lustige ideen haben und sie gerne mit euch allen teilen wollen. wir mussten diesen weg einschlagen, da wir im reallife wenig erfolg damit hatten. es steht jedem frei jetzt zu gehen, uns anregungen zu übermitteln, oder still vor sich hin zu lachen. wir freuen uns über jeden, der die welt durch unsere augen sieht und alle, die mit uns eine neue stylische brille aussuchen gehen möchten.

Dienstag, 26. März 2013

was dir gehört

immer wieder begegnet mir ein bestimmtes phänomen: dass menschen nicht unterscheiden können, was es sich lohnt in den raum zu stellen und was nicht. eine ganz besondere ausprägung dieses unvermögens finde ich oft im kennenlernen oder auch schon längerem kennen wieder. in mehr fällen als mir lieb ist, wirft dieses thema - welcher gedanke, welches gefühl ist meines, welches deines und welches "gehört" uns beiden - nämlich erhebliche probleme auf. dabei hoffe ich immer wieder mit beinahe kindlicher naivität, dass erwachsene menschen diese unterscheidung vornehmen können. und (fast) jedes mal werde ich aufs neue belehrt, dass dem nicht so ist. deshalb dieser blog, vielleicht als kleiner ratgeber für all jene, für die dieses thema neuland ist.

ich persönlich glaube nämlich, dass dieses thema gar nicht so schwierig zu bewältigen ist. besonders dann, wenn man von folgendem grundsatz ausgeht: man ist selbst für sein eigenes (un)glück verantwortlich. mit diesem satz ist eigentlich schon alles gesagt, denn er impliziert, dass:
a) man sich gut genug kennen muss, um zu wissen, wie das eigene glück aussehen soll
b) dass man selbst bereit ist an diesem glück zu arbeiten (oder auch in voller absicht dies nicht zu tun)
c) dass man davon ausgeht, dass das gegenüber dies auch so handhabt
d) und, dass es sehr wohl eine unterscheidung zwischen dem gibt, was meinem eigenen glück zuträglich ist und dem, was auf das glück des anderen (positiv wie negativ) einfluss haben kann

für alle, die sich an dieser stelle noch wundern, worauf ich denn eigentlich hinaus will, hier ein beispiel: ich lerne einen mann kennen. wir beschließen etwas trinken zu gehen. es macht spaß, wir unterhalten uns gut und es spricht eigentlich nichts dagegen, dieses spektakel in zukunft zu wiederholen. es vergehen ein, zwei wochen und wir sehen uns wieder. selber outcome, alles gut. wir haben nie über beziehungen, vorstellungen davon oder gegenseitiger attraktion gesprochen. wir wissen beide nicht, was sich der andere von der situation erhofft.

- achtung - hier tritt dann meistens das unterscheidungsproblem auf, was dann dazu führt, dass einer der beiden oder beide verletzt, enttäuscht, vielleicht sogar beleidigt und verärgert sind, wenn (was wie ich zu bedenken geben möchte nicht der unwahrscheinlichste fall ist) die interessen der beiden nicht zu hundert prozent übereinstimmen. daher empfehle ich in dieser situation sich auf a) zu besinnen, um festzustellen, was man von der situation will und was auf gar keinen fall, um dann zu b) übergehen zu können. bin ich der playertyp, wird mir der outcome der sache (romantisches interesse am anderen vorausgesetzt) eher egal sein. es geht ums spiel, den spaß, das kennenlernen. soweit so gut - empfehlung = weiter genießen und schauen was passiert. bin ich aber eher der konservative, hals über kopf verliebte, ganz-oder-gar-nicht-typ, so sollte man sich erstens darüber im klaren sein, dass c) gilt UND dass dieses c) unweigerlich oft zu d) führt UND mein glück und das des anderen nicht notwendigerweise auf gleichem wege zustande kommen. in diesem fall sollte man sich vielleicht auch überlegen, wie wahrscheinlich die "ganz"-variante im vergleich zu "gar nicht" ist und wie lange man mit dieser ungewissheit leben kann. hier empfiehlt es sich dann wahrscheinlich auch ziemlich bald offen zu besprechen, was denn aus der sache werden könnten, damit das 0 und 1 system auch weiter funktioniert.

beides finde ich nicht verwerflich und auch nicht kompliziert. und mancher mag sich jetzt immer noch fragen, wo das problem liegt?! das problem liegt da, wo etwa der ganz-oder-gar-nicht typ auf einen player typ trifft und ersterer denkt, es gäbe nur eine denkbare interpretationsmöglichkeit für das, was gerade zwischenmenschlich vorgeht, während zweiterer den ernst der lage aus der sicht seines gegenübers nicht überblickt. irgendwann, und meistens viel zu spät, löst sich die situation dann statt in wohlgefallen in ein übel auf, weil einer komplett enttäuscht ist und der andere vielleicht verärgert, dass er so "festgenagelt" wurde und jetzt plötzlich schuld am unglück des anderen sein soll, wobei seine absicht gar keine böse war. was ich sagen will ist: man muss wissen, womit man sich selbst am wohlsten fühlt und welche (un)sicherheiten man im kennenlernen erträgt oder sich wünscht. und genau danach sollte man sich verhalten. es ist nicht die schuld oder die aufgabe des anderen dies einzuschätzen oder dafür sorge zu tragen. und wenn man glaubt, es wäre an der zeit eigene gefühle und gedanken (vorwurfslos) mit dem anderen zu teilen, dann ist das sicher gut und richtig. doch dein glück gehört dir. genauso wie deine erwartungen und wünsche. es lohnt sich also nicht, sie dem anderen aufzuzwingen. oder wie man so schön sagt: man kann die rechnung nicht ohne den wirt machen.

immer wieder kindlich naiv hoffend,
eure ag

Mittwoch, 13. März 2013

mingle - eine beziehungsform zum wohlfühlen?

gerade eben habe ich mein wissen wieder einmal durch eine frauenzeitschrift erweitert. ich habe über das konzept der "mingles" gelesen, was so viel bedeutet wie "mixed singles". mingles sind also all jene, die sich selbst als singles bezeichnen, dabei aber mit irgendjemandem (vielleicht auch mit mehreren, das wurde nicht expliziert) irgendeine form von beziehung haben. diese beziehung ist oft nicht nur rein sexuell, sondern in ihr haben auch andere dinge, wie reden, kuscheln, gemeinsame unternehmungen, vielleicht sogar gegenseitige verliebtheit?! platz. warum es dann keine"richtige" beziehung ist? weil man sich seltener sieht, das ganze weniger eng und "ernst" ist, man sich nicht öffentlich als paar darstellt, man sich nicht auf "den einen" festlegt und das ganze auch meistens auch keinen exklusiven charakter hat.

warum man sich auf so etwas einlässt? weil man sich mehr erhofft, weil der andere doch sicher bald bekehrt wird, sich unsterblich verliebt und man dann in eine gemeinsame zukunft startet? laut frauenzeitschrift offenbar das einzige motiv für frauen eine solche semi-beziehung zu haben. berichte von frauen, die von einem solchen mingle-mann verletzt, versetzt, und (wie immer das auch funktionieren mag) schlussendlich mit ihm schluss gemacht haben oder von ihm verlassen wurden - alles opfer. opfer ihrer eigenen eitelkeit in meinen augen.

es geht hier nicht um die "bösen buben", die frauen das herz brechen, spielchen spielen, lügen und betrügen, sondern eigentlich um respektvolle und mutige männer, die offen sagen, was sie wollen, was sie sich vorstellen können und was nicht. sie geben der frau alle informationen, damit sie selbst entscheiden kann, ob diese form der nicht-beziehung etwas für sie ist. diese männer setzen auf volle ehrlichkeit um den möglichen preis eine tolle frau zu verlieren. und stehen am ende doch als die machos und *** da...?! das ist nicht einmal mehr paradoxe logik. logik ist hier zu gunsten eines sehr verschobenen bilds von genderrollen über bord geworfen worden. ein bild, in dem frauen immer die opfer sind. ein bild, mit vielleicht auch einem stückchen wahrheit - dem, dass frauen sich selbst zum opfer machen.

ich bin selbst frau. somit spezialistin auf dem gebiet des frau-seins und kann mit aller gewissheit sagen: ich bin kein opfer. ich bin auch nicht primär frau, sondern mensch. ein jemand, der anderen zuhört, versucht zu verstehen, zu lernen und vor allem bemüht ist sie zu respektieren. so wie das mingle-konzept in dieser zeitschrift beschrieben ist, ist das alles aber nicht aufgabe einer frau. frauen können sich selbst ein bild, eine welt und erwartungen konstruieren, die abgehoben sind von jeglicher realität, um dann am ende opfer sein zu können. ich finde es ist nichts schlechtes daran erwartungen zu haben, aber ich finde es ist schlimm, diese erwartungen dem anderen aufzwingen zu wollen, weil man selbst nicht in der lage ist die meinung des anderen zu respektieren.

wenn jemand - egal ob mann oder frau - sagt, er oder sie wolle keine feste beziehung und sei es mit oder ohne begründung, dann gilt es das zu respektieren. es gibt hier nichts zu kritisieren und schon gar nichts zu bekehren. es ist so. der andere hat sich dafür entschieden und seine meinung zählt genauso viel wie die eigene, die vielleicht eine andere ist. wer damit nicht umgehen kann, sollte sich nicht als mingle bezeichnen und sich schon gar nicht auf eine pseudo-mingle-beziehung einlassen. denn das macht das mingle-konzept kaputt und nimmt jenen den spaß, die sich mit dieser idee sehr wohl anfreunden können. ich glaube, wenn beide parts ihre gemeinsam erarbeiteten oder einfach so zustande gekommenen "beziehungsregeln" akzeptieren, kann das eine sehr erfüllende und schöne form der zwischenmenschlichkeit sein. aber sie baut wie alles schöne zwischenmenschliche auf respekt, interesse und zuneigung zum anderen auf. jeder, der sich nicht dazu bereit fühlt, sollte also die finger von diesem beziehungsmodell lassen (sich und dem gegenüber zu liebe), um nicht als opfer zu enden.

und an alle anderen: seid mutig!

frühlingsfreudig,
eure ag


Samstag, 2. März 2013

guten morgen!

ich muss mich momentan sehr viel mit kommunikation beschäftigen - lerne nämlich auf die prüfung "communication and conflict" - und finde, dass nichts momentan besser in einen blog-eintrag passt, als genau dieses thema. keine angst, ich werde nicht im detail auf meine lernunterlagen eingehen. es geht mir viel mehr um ein phänomen, das mir ständig im alltag begegnet.

die aussage: du schaugsch heit (alle abstufungen von "a bissl" bis "voll" oder "aba") miad aus!

erstmal, DANKE! ich finde es super hilfreich, wenn mir kommunikationspartner diese phrase vor die füße werfen. mit meinem ganzen wissen über kommunikation und konflike im hinterkopf, kann ich mir einfach nicht erklären, was man mir damit tag für tag, morgen für morgen (manchmal auch abends oder zur erfrischung auch untertags) sagen will.

okay. ich sehe also müde aus.
möglichkeit 1: ich bin müde. in diesem fall brauche ich diese information durch andere nicht. ich bin müde. das reicht mir an information. ich weiß es ja schon und bin eher nicht so interessiert an der bestätigung des ohnehin schon schlimmen zustands. dass mein gegenüber bemerkt, dass ich müde bin, ist mir dann maximal unangenehm oder einfach nur egal, da ich ja offensichtlich müde bin. in diesem fall: besser einfach gar nicht ansprechen. nicht nur meinen aktuellen äußerlichen zustand, sondern mich als person im gesamten. ich möchte lieber schlafen. sehe ich müde aus, ist das ein zeichen für die außenwelt, dass ich noch im standby-modus bin. bitte in zukunft beachten!

möglichkeit 2: ich sehe nur müde aus, habe aber 8 stunden geschlafen und fühle mich eigentlich ganz fit. in diesem fall ist oben erwähnte aussage vollkommen kontraproduktiv. was wäre eine mögliche antwort? was soll ich darauf sagen? was noch viel wichtiger ist, was will - meistens - mann mir damit sagen? ist das eine aufforderung zur restauration (auftragen von mehr make-up) oder ein unbeholfener gesprächsbeginnversuch zu früher stunde? findet mein gegenüber die frage "hast du gut geschlafen?" zu oldschool und verwendet deswegen obenstehende aussage als moderne fassung und erwartet von mir so etwas wie "ja klar sehe ich müde aus! habe nicht geschlafen. habe lieber zeit mit einer gerade angesagten tätigkeit verbracht (im realen kontext durch beschreibung einer realen tätigkeit ersetzen). schlafen kann ich wenn ich tot bin. habe die zeit genutzt um etwas total lässiges zu tun, weil nur alte leute schlafen und ich bin ja noch jung und hip." falls dem so ist, ist meine aktuelle reaktion auf die aussage wohl eher unangebracht.

möglichkeit 3: ich sehe nicht müde aus, sondern bin nur nicht geschminkt. in diese falle tappen vor allem männer. auf diesem weg möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich euch regelmäßig enttäusche und nicht 3kg make-up an mein gesicht pappe noch bevor ihr aufwacht.

zusammengefasst kann ich sagen, dass es mir nichts ausmachen würde, wenn ich diesen satz nie mehr hören würde. ich finde ihn, in egal welcher situation und egal von wem er kommt, immer unangebracht. es ist nicht so redundant, dass es die beziehung zwischen mir und dem sprecher stabilisiert, sondern ganz in die andere richtung beeinflusst. es hat aber meistens auch keinen informationsgehalt, da ich, egal ob ich mich müde fühle, selber finde, dass ich müde aussehe, geschminkt oder ungeschminkt bin, immer mit dieser aussage konfrontiert werde. somit ist das ganze ziemlich berechenbar, sprich informationsgehalt gleich 0, redundant und hat ausschließlich negative effekte auf die zwischenmenschliche beziehung an sich und meine laune im allgemeinen.

eine heute bereits mit dem satz konfrontierte,
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