... am anfang war das wort ...

... am anfang war das wort ...

...WORT ...

hallo erst mal!
heute werden wir blog-technisch entjungfert und alle dürfen zusehn. wir hoffen es tut nicht so weh =D

ähm. also. eigentlich. wir wollen. also irgendwie. oder doch nicht. ganz eigentlich gehts uns nur ums bloggen, weil wir lustige ideen haben und sie gerne mit euch allen teilen wollen. wir mussten diesen weg einschlagen, da wir im reallife wenig erfolg damit hatten. es steht jedem frei jetzt zu gehen, uns anregungen zu übermitteln, oder still vor sich hin zu lachen. wir freuen uns über jeden, der die welt durch unsere augen sieht und alle, die mit uns eine neue stylische brille aussuchen gehen möchten.

Dienstag, 31. Januar 2012

ein kompliment

auch ich habe gerade den sportfreunde stiller song im ohr, während ich den titel eingebe. komplimente. sie sollen ausdruck von wertschätzung sein. eine besonderheit markieren und ein gutes gefühl geben. oder? so ähnlich. klingt theoretisch recht gut. für all jene, die des öfteren nette worte gesagt bekommen, sicher nichts neues. nicht so für mich. ich bin recht unberührt was komplimente betrifft. man findet für mich und meine persönlichkeit häufig nette beschreibungen, aber explizite komplimente höre ich fast nie. noch viel seltener ernstgemeinte. glaubwürdige. langsam  frage ich mich auch, ob es diese ernstgemeinten, glaubwürdigen, aufrichtigen komplimente wirklich gibt. gibt es sie dort draußen? irgendwo? auch für mich? keine ahnung.

ich will gar nicht überheblich klingen, aber ich bin wirklich sehr mit mir zufrieden. ich bin nicht perfekt, aber das weiß ich auch. das will ich auch gar nicht. dennoch arbeite ich gerne an mir und bin mit dem aktuellen stand der dinge, wie gesagt, ziemlich glücklich. demnach gibt es also nichts, worüber ich mich beklagen könnte. warum machen menschen also komplimente und warum nicht mir? muss man sie verdienen? bekommt man sie, weil andere denken man hat sie nötig? sagt man schönen menschen nicht, dass sie eine gute figur haben, weil sie es doch eh wissen müssten? hat man angst sie könnten überheblich und arrogant werden? sind komplimente also eine ausgleichshandlung? sagen männer deshalb zu einer 70kg frau mehrfach: "du gefällst mir so gut. du bist meine traumfrau" aber ein schlankes äquivalent muss fast 21 jahre warten, bis mann ihr ein aufrichtiges kompliment zu ihrer form macht?

warum macht man dann überhaupt noch komplimente, die das äußere betreffen. warum werden sie so zweckentfremdet. wer fühlt sich dabei noch gut? warum werden in komplimenten nicht jene dinge ausgetauscht, die wertvoll und besonders schön an dem gegenüber auffallen. ok, vielleicht könnte er etwas muskulöser sein, aber bin ich wirklich so oberflächlich, dass ich darüber nachdenke, was ich alles an ihm oder ihr verbessern könnte bis sie meinem ideal möglichst nahe kommt? und sage ich dann in einem dieser momente wirklich: schatz ich finde deinen körper so schön? fühlt man sich schuldig, weil man sich insgeheim eine veränderung wünscht, oder der partner dem ideal immer weniger entspricht? muss man sich deshalb bestätigen, bzw. den anderen bestätigen? mit einer lüge, getarnt als kompliment?

ich finde menschen schön. und zwar nicht optisch. dafür habe ich kein auge. ich übersehe oberflächliche schönheit. aber ich finde menschen reizvoll. ich finde sie dann schön, wenn sie mich interessieren. das kann eine besondere geste sein, ein schönes lächeln, ein gedanke, ein satz, ein wort. das ist für mich schön. nicht weil der bmi stimmt, oder er/sie locker als model durchgehen würden. sondern eine kombination. die ich gar nicht erklären kann, aber auch nicht will. und wenn ich an eine schöne/s person/seele/wesen gerate, dann ist sie für mich perfekt. ich würde nichts an ihr ändern. nicht 2cm zu groß oder zu klein, nicht 5kg zu schwer oder zu dünn. perfekt für den moment und subjektiv. aber dennoch perfekt. perfekt für mich.

schöne grüße, se
p.s.: das schönste kompliment für mich war, jemanden dazu gebracht zu haben, mehr über sich nachzudenken.

Sonntag, 22. Januar 2012

sozialexperiment: "eristoff ice"

gestern abend (21.1.) wagten wir ein sozialexperiment der extraklasse: wir drangen in die untiefen der mausefalle ein. natürlich konnten wir ein derartiges experiment nicht ohne vorbereitungen beginnen. pünktlich um 22:30 uhr nahmen wir das badezimmer ein. bewaffnet mit kajal, make-up, wimperntusche, lidschatten , haarwachs, haarspray und einigem mehr verwandelten wir uns in beautyqueens, die zu allem bereit waren. nachdem alles hals-aufwärts bereit war, widmeten wir uns dem passenden outfit samt schmuck. (siehe bilder)




perfekt getimed, verließen wir unsere sichere höhle in richtung mausefalle um 23:00 uhr. schon der weg dorthin erwies sich als große mentale herausforderung. anfangs fiel es uns schwer nichtsahnenden passanten überhaupt in die augen zu schauen. doch uns war klar, wollten wir nicht enttarnt werden, mussten wir stärke beweisen. am tatort angekommen hatten wir bereits bei der garderobe schwierigkeiten. die kommunikative dame, die uns unsere tarnumhänge abnahm, konnte nicht sofort verständlich vermitteln, dass dafür pro person 1€ zu entrichten wäre. wir haben dermaßen glaubhaft vermittelt öfter in diesem etablissement zu sein, dass sie scheinbar nicht die notwendigkeit sah uns über den preis zu informieren, bis wir versuchten ohne zu zahlen zu türmen. nach einer kurzen peinlichen rückkehr an die garderobe, bei der uns nur die freundlichen xs-hemden-tragenden türsteher beobachten konnten, fühlten wir uns einigermaßen gewappnet auch kommenden hindernisse überwinden zu können.

spätestens als wir die tür in den hauptraum hinter uns gelassen hatten, war uns klar: dieses paralleluniversum hatte sich seit unserem letzten besuch vor jahren erfolgreich konserviert. von den lauernden männern in weißen hemden bis zu den begehrten jungen frauen in hohen stiefeln hatte sich nichts verändert. wir wählten eine geeignete beobachterposition in der nähe des eingangs. von dort aus haben wir folgende phänomene live miterleben dürfen:

optische besonderheiten:

es besteht ein offensichtlicher, wenn auch inoffizieller, dresscode. frauen tragen bevorzugt schwarz, wahlweise kombiniert mit neonfarben. zum outfit gehören weiters hohe stiefel oder skyheels. bh muss sichtbar getragen werden, im optimalfall zu eng und zu klein, damit nicht nur dekollete, sondern vor allem auch die speckröllchen deutlich hervortreten. dies führt uns schon zu den physischen auffälligkeiten. es gibt zwei formen, die meistens in einer 1:1-paarung auftreten: eine extrem dünne und eine schwabbelige. sollte eine frau in keine der genannten kategorien passen, so vereint sie mit dem rest doch ein merkmal: die unglaublich kurzen beine. vermutlich steht damit im zusammenhang, dass die meisten trotz highheels immer noch unterdurchschnittlich groß sind. damit ist die konkurrenz ausgecheckt und wir können uns den männern widmen. diese sind ebenfalls überdurchschnittlich klein. sie tragen meist sehr kurzes haar, helle jeans mit waschung, helle oberteile, bevorzugt weiße hemden, sowie mindestens einen ohrring. Auch sie treten meist paarweise oder sogar in größeren gruppen auf. dabei ist die zusammenstellung der gruppe nicht an der körperform orientiert, sondern eher am alter. so ergeben sich gruppen, die meist aus mindestens einem über 40-jährigen bestehen. figurlich teilen sie kurze beine und einen riesen arsch.

verhaltensauffälligkeiten:

unübersehbar bei den frauen ist hier eine besonders eigentümliche art der lippenhaltung, die sich sowohl beim kaugummikauen (unbedingt bei offenem mund) als auch beim sprechen (ebenfalls bei geöffnetem mund) bemerkbar macht. schnabelartig soll sie vermutlich paarungswillige männer anziehen. kombiniert wird diese verkrampfte lippenhaltung meist mit einem unrhythmischen bewegungsmuster, welches sich zur musik asynchron verhält. die männer signalisieren ihrerseits ihre paarungsbereitschaft durch intensiven blickkontakt, in dessen genuss auch wir kommen durften.

gesprächsverhalten:

unsere persönlichen erfahrungen haben gezeigt, dass es auch hier einen verhaltenskodex gibt. zentral ist hier die hohe motivation ein gespräch, trotz mangelndem interesse des zielobjekts und mangelndem gesprächstoff, aufzubauen. beliebte einstiegsfloskeln sind "kommst du von hier?", "bist du aus innsbruck?", sowie ausführlicher preisgabe der eigenen lebensgeschichte, auch ohne ermunterung durch die "besprochene".

schweren herzens verließen wir nach knappen 2 stunden der intensiven beobachtung das untersuchungsfeld, wohlwissentlich, dass wir eines tages wieder dorthin zurückkehren werden.

abschließend möchten wir allen probanden unserer studie für ihr kooperatives verhalten danken und verbleiben mit einem guten gefühl
und freundlichen grüßen
agse

Dienstag, 17. Januar 2012

plädoyer für offene liebe

"Kein Beziehungsmodell kann alle Menschen glücklich machen. Offene Beziehungsstile sind nicht etwa besser als monogame, aber erst geistige Offenheit macht Entscheidungen möglich. Wir wollen in allen Lebensbereichen die Wahl haben, tragen aber blinglings das "Liebesmodell von der Stange" - und gehen nebenbei fremd. Doch Fremdgehen erzeugt viel unnötiges Leiden. Es ist ehrlicher, sich vor einer Beziehung zu fragen, wie offen man lieben möchte: monogam? Mit einer rein sexuellen Öffnung? Mit der Option, auch mehr als einen Partner zu lieben? Dafür braucht es einen positiven Treuebegriff, der unabhängig von der Zahl der Partner ist: Treue ist, was Vertrauen schafft. Also Einvernehmlichkeit und Gleichberechtigung aller Partner bei Entscheidungen. Ehrlichkeit, Verantwortung für die eigenen Gefühle (Eifersucht!), Geduld, Disziplin und Verlässlichkeit. Mit diesen Zutaten lassen sich monogame Beziehungen zubereiten - ohne sie sind offenere Varianten aber kaum machbar." (zitiert aus Playboy 02/2012 deutsche Ausgabe S. 132: Holger Lendt)

Sonntag, 8. Januar 2012

träume

als kind hatten wir viele davon. während unserer kindheit wurden es immer mehr, immer andere, doch wir wurden nie müde neue träume zu haben. wenn wir uns etwas wünschten oder erträumten, dann fragten wir nicht danach, ob es möglich wäre, sondern begnügten uns damit, dass zumindest die vorstellung möglich war. damals wagten wir noch zu träumen. heute, viele jahre später und viele träume weniger, bemerke ich, dass ich wohl das träumen irgendwo auf meinem weg in richtung erwachsenenwelt verloren habe. ich bemerke, dass ich nur mehr zu träumen wage, was möglich ist und dass ich kaum noch wage über den tellerrand des naheliegenden und machbaren zu schauen. gerade in momenten, wo es in einem zu ziehen beginnt, wo man spürt, dass etwas fehlt, kann es sein, dass es gerade die träume sind, die fehlen.

oft habe ich aufgehört zu träumen, weil ich plötzlich angst bekam, diese träume auch umsetzen zu müssen. und trotzdem sind viele dieser kindheitsträume immer noch irgendwo in mir versteckt. wenn ich so nachdenke, dann fällt mir auf, dass gerade viele dieser kindheitsträume es sind, die mich sogar ausmachen. als kind wollte ich so vieles: ich wollte komponieren, wollte im zirkus arbeiten, ich wollte schriftstellerin werden, wollte professionell fotografieren, wollte in einem großen haus wohnen, wollte einen golden retriever, ein pferd und ein minihängebauchschwein besitzen, ich wollte model werden, wollte einen reitstall gründen und noch so viel mehr. wenn ich heute nachfühle, dann ist jeder dieser träume irgendwo noch ein teil von mir und wenn ich damals überlegt hätte, welche von diesen ideen wahrscheinlich wahr werden würde, wenn ich einmal groß bin, so hätte ich mich wohl von vielen verabschieden müssen. und trotzdem dem bin ich heute den meisten in irgendeiner weise nahe. und sei es nur, weil der ein oder andere heute nicht mehr zu meinen idealen zählt, aber immer noch in meinem gedächtnis ist.

wenn ich heute eines weiß, so ist es, dass viel mehr möglich ist, als wir uns auszumalen vermögen. im guten wie im schlechten liegt so viel, das nicht mehr im bereich des denkbaren liegt, im bereich des möglichen, dass ich mir sicher bin, dass es zu träumen lohnt. ich glaube wir haben nur zu gewinnen, wenn wir träume haben. denn ziel eines traumes ist nicht notwendigerweise seine erfüllung, sondern viel mehr, dass er in unserer persönlichkeit einen platz findet und dass wir ihm raum in unserem leben zugestehen. und wenn ich mir eines wünsche, das im jahr 2012 wieder wahr werden soll, so ist es wohl der satz: träume sind, was wir sind. ich wünsche mir, dass wir wieder auf den weg unserer träume zurückfinden und dass wir so auch ein stück mehr werden, wer wir sind. ich wünsche mir für 2012 ein bisschen mehr mut für uns, träume zu spüren, wieder auszugraben, zu entdecken, zu erfüllen und zu leben, denn nur wer träumt kann wege finden, die man nicht sehen kann.

ich wünsche euch ein traumhaftes jahr 2012
eure ag

was nettes zum träumen
ghost town