... am anfang war das wort ...

... am anfang war das wort ...

...WORT ...

hallo erst mal!
heute werden wir blog-technisch entjungfert und alle dürfen zusehn. wir hoffen es tut nicht so weh =D

ähm. also. eigentlich. wir wollen. also irgendwie. oder doch nicht. ganz eigentlich gehts uns nur ums bloggen, weil wir lustige ideen haben und sie gerne mit euch allen teilen wollen. wir mussten diesen weg einschlagen, da wir im reallife wenig erfolg damit hatten. es steht jedem frei jetzt zu gehen, uns anregungen zu übermitteln, oder still vor sich hin zu lachen. wir freuen uns über jeden, der die welt durch unsere augen sieht und alle, die mit uns eine neue stylische brille aussuchen gehen möchten.

Sonntag, 30. September 2012

was wir wollen

immer wieder mal halte ich inne und frage mich, was ich denn eigentlich will. manchmal ist es ein innehalten, um sich zu entscheiden, welche eissorte man sich am liebsten für die nächsten 10 minuten auf der zunge zergehen lassen will. manchmal ist es ein innehalten, um festzustellen, ob man den nächsten tag lieber mit freunden oder alleine verbringen will. und manchmal hält man inne, um herauszufinden, was man im größeren rahmen, vielleicht sogar seinem leben generell, so eigentlich will und erwartet.

und jedes mal, wenn ich bemerke, dass ich jetzt oder in den kommenden stunden eines ganz besonders gern möchte - und zwar einkaufen - und ich dann auch beschließe diesem wunsch nachzugehen, dann ist mir klar, dass ich vor viele kleine entscheidungen gestellt werde. grünes oder graues shirt? rock oder hose? kappe oder schal? und jedes mal, wenn ich vor diesen entscheidungen und damit meistens auch dem spiegel stehe, fällt mir auf, dass ich scheinbar eines wollen muss: dünn sein. nicht deshalb, weil es keine shirts, röcke, hosen, schals oder kappen für meine maße geben würde. nicht deshalb, weil all diese dinge bei dünnen menschen besser aussehen als bei dickeren. nein, ganz einfach nur deshalb, weil es kaum ein bekleidungsgeschäft gibt, das mir nicht zerrspiegel vor die nase knallt, die mich allesamt schmaler machen als ich bin. und jedes mal, wenn ich dann vor einem solchen spiegel stehe und feststelle, dass mein spiegelbild einfach von sohle bis scheitel nicht wie ich aussieht, frage ich mich, ob ich dieses "dünn sein" tatsächlich wollen muss, um überhaupt die möglichkeit zu bekommen ein zufriedener kunde zu sein. es ist keine selbstverteidigung meiner figur, wenn ich sage, dass ich mir in einem solchen spiegel einfach nicht gefalle. es ist einfach nur die wahrheit. ich sehe mich täglich in (normalen) spiegeln, habe mich nach langem kampf nach der pubertät mit meiner erscheinung angefreundet und stehe dann vor spiegeln in shops, die mich wieder in meine präpubertäre form zurückmodellieren. und niemand fragt mich dabei, ob ich das überhaupt will. weil ich es scheinbar wollen muss, meint die bekleidungsindustrie. ich meine das nicht. ich finde es enttäuschend. und verärgernd. und es nimmt mir einiges am spaß mir ein neues outfit zuzulegen, wenn ich mich jedes mal wieder dank h&m und co. fragen muss, ob ich mich so wie ich bin denn nicht einfach wohl, gut und schön finden darf.

es nervt,
eure ag.

Mittwoch, 12. September 2012

das konzept liebe

in aller munde, allen filmen, allen songs, tagtäglich, das konzept liebe. wir sprechen darüber, sagen ich liebe das oder jenes, liebe dich, liebe das leben. liebe vergeht nicht. liebe macht blind. lieber lieben. liebe, als etwas so gewöhnliches, alltägliches, unauffälliges, wenn wir es hören oder davon sprechen. liebe als etwas unbeschreiblich schönes, wenn wir sie fühlen.

aber was, wenn eben nicht? wir haben in unsrem leben menschen um uns, die wir lieben, denen wir sagen, dass wir sie lieben, durch die wir an die liebe glauben. liebe macht spaß. aber was ist sie? und ist sie immer da? wenn wir ehrlich sind, dann nicht. liebe ist nicht immer und überall da, wo wir sie proklamieren. und trotzdem bemerken wir es nicht, sprechen von liebe und lieben und tun so, als wäre sie etwas stabiles, allgegenwärtiges, wenn sie einmal ein objekt gefunden hat, an das sie sich heften kann. doch ich glaube, dass liebe viel eher ein konzept, eine abstraktion ist, kein attribut, das auf etwas oder jemanden zutrifft oder nicht.

niemand kann immer lieben. liebe wechselt sich mit ärger, hass, wut, enttäuschung und verzweiflung ab. das konzept liebe wird oft durch diese gefühle unterbrochen. und trotzdem nennen wir es liebe. vergessen das, was zwischendurch eben keine liebe war. vergessen, dass das, was wir dazwischen gefühlt haben genauso echt war wie das, was wir als liebe fühlen. ärger, hass, wut, enttäuschung und verzweiflung sind genauso echte, richtige, wahre gefühle wie die liebe, die wir einem menschen gegenüber empfinden. doch irgendwie zählen sie nicht, wenn man liebt. sie passen nicht ins konzept, werden ausgeklammert und ausgesperrt. wenn man liebt, darf man nicht hassen, kann man gar nit, tut man trotzdem. was tun?

ich denke dieser wortmantel "liebe" schützt eine romantische vorstellung von uns, der behauptet, dass liebe ein faden ist, der sich durch unser leben zieht und nie reißt. doch der faden der liebe reißt viel öfter als wir es uns eingestehen wollen. ich glaube dieser schutzmantel hilft uns manchmal wieder aus den negativen gefühlen zurückzufinden zum gefühl der liebe. doch genauso macht er es uns oft unmöglich, diese gefühle wahrzunehmen, anzunehmen und mit ihnen zu arbeiten. denn wenn man liebt, darf man das doch gar nicht fühlen... ich sage: darf man doch. "wir lieben uns." - wirklich immer? auch im streit? nach einer enttäuschung? nach einer fehlentscheidung?

ich glaube liebe ist oft auch ein deckmantel hinter dem man sich versteckt, weil man angst hat unangenehme konsequenzen auf sich zu nehmen. "wir lieben uns doch" ist vielleicht auch der fluchtweg vor der arbeit an sich, an der beziehung, der arbeit daran wieder zurück zur liebe zu gelangen. ich denke manchmal fehlt uns der mut uns einzugestehen, dass man gerade nicht liebt. doch gerade dieser mut würde uns vielleicht die möglichkeit eröffnen wieder zu lieben. wir hätten ein ziel. wir würden daran arbeiten. hätten das ziel zu verzeihen, zu verstehen, zu hinterfragen, uns neu zu arrangieren mit dem anderen. doch wer vermeintlich immer liebt, hat keinen platz für solche dinge. aber irgendwo warten die nicht-liebes-gefühle auf uns. irgendwann ist der speicher voll. und dann ist irgendwann kein platz mehr für die liebe.

mit mut,
eure ag


Dienstag, 4. September 2012

wolkenbruch

manchmal verlieren wörter, die wir so lange schon verwenden ihre alte bedeutung. manchmal verlieren sie ihre bedeutung ganz, werden leer, hinterlassen nur noch eine hülle. manchmal wandelt sich das, was wir mit ihnen meinen und manchmal der gegenstand selbst, den wir beschreiben. manchmal wird die bedeutung neu geformt und manchmal überschrieben. und hin und wieder wandeln sich bedeutungen einfach aus heiterem himmel, oder aus wolkigem - nämlich dann, wenn die wolken brechen.

ich mag keinen honig

dass ich ehrlichkeit wichtig finde, wissen wohl die meisten. ehrlichkeit ist für mich die primäre eigenschaft eines menschen. sie ist ein unbeschreiblich wichtiger bestandteil einer persönlichkeit. ich schätze ehrlichkeit. ich freue mich, wenn andere ehrlich zu mir sind. wenn sie mir soweit vertrauen, dass sie sowohl positive als auch negative gedanken mit mir teilen. wenn sie mich über unsere beziehung aufklären. wenn sie sagen, ich mag dich, du gehst mir gerade auf die nerven. ich finde es schön, wenn mich andere als mündigen menschen behandeln und mir zutrauen, dass ich mit der wahrheit umgehen kann. ich sage gerne, was ich mir denke und erwarte auch von meinem gegenüber ehrlichkeit. ich will mich nicht belügen lassen. ich will keine honig. vor allem nicht ums maul geschmiert. maximal aufs brot.
richtig abstoßend finde ich lügen, die auf etwas abzielen. jene, die situationen schaffen, die nicht existieren und gefühle vortäuschen, die nicht vorhanden sind. ich finde es unfair solche erwartungen zu schaffen und andere im glauben zu lassen, dass man die dinge, die man sagt, ernst meint. über kurz oder lang wissen beide, dass es sich dabei nur um eine lüge handelt. um eine ausschmückung der wahrheit. um honig. ich finde es viel mutiger von einem mann zu sagen "du gefällst mir. ich finde dich äußerlich ziemlich anziehend. lass uns eis essen gehen und schauen was passiert" (förmlich ausgedrückt, soll aber auch die "primitiveren" formen der aussage einschließen) als einer frau vorzuspielen, dass man sie interessant findet und an ihren inneren werten gefallen findet. objektiv festgestellt, weiß ich ungefähr mit welchen menschen ich gut auskomme, welche eigenschaften ich schätze und mit welcher "sorte" mensch ich nicht so gut kann. das ist auch ok so. ich weiß es gibt genauso viele, die nicht mit meinen persönlichkeitsmerkmalen und deren ausprägung zurecht kommen. ich würde mir nur wünschen, dass man mir mehr zutraut. dass man mich ernst nimmt. ich bin schon groß genug. ich brauche nicht die kinder- und hollywoodgerechte version. ich weiß, dass sich nicht alle männer sofort in meine inneren werte verlieben und ich weiß auch, dass es den meisten nicht von anfang an darum geht ihre große liebe in mir zu finden. das erwarte ich auch nicht. ich möchte nur gerecht behandelt werden. je nach art der beziehung. wenn mich jemand hübsch findet, aber mit mir als mensch nicht kann, dann können wir uns auf dieser ebene treffen. aber ich habe die lügen satt.
manchmal komme ich mir vor wie in einem schlechten hollywoodfilm, in dem der süße tpy dem mädchen 100mal versichert, dass er sie bestimmt anruft, weil der abend mit ihr soooooooo schön war. im film weiß man, dass er eigentlich ein unreifer "bad boy" ist, der sicher nie anruft. ich habe es satt nicht angerufen zu werden. ich bin nicht dieses naive junge ding, das es nicht verkraftet, wenn man ihm sagt "nein, ich möchte dich eigentlich nicht wieder sehen". ich halte viel aus. ich wünsche mir menschen, die mir so viel zutrauen, dass sie ehrlich zu mir sein können. weil ich es wert bin. weil man einander so viel wert sein sollte, dass man sich nicht hinter lügen verstecken muss.

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