... am anfang war das wort ...

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...WORT ...

hallo erst mal!
heute werden wir blog-technisch entjungfert und alle dürfen zusehn. wir hoffen es tut nicht so weh =D

ähm. also. eigentlich. wir wollen. also irgendwie. oder doch nicht. ganz eigentlich gehts uns nur ums bloggen, weil wir lustige ideen haben und sie gerne mit euch allen teilen wollen. wir mussten diesen weg einschlagen, da wir im reallife wenig erfolg damit hatten. es steht jedem frei jetzt zu gehen, uns anregungen zu übermitteln, oder still vor sich hin zu lachen. wir freuen uns über jeden, der die welt durch unsere augen sieht und alle, die mit uns eine neue stylische brille aussuchen gehen möchten.

Freitag, 3. Mai 2013

zu risiken und nebenwirkungen...

gibt es keine packungsbeilage und auch keinen arzt oder apotheker der etwaige fragen beantworten könnte. es geht um die risiken und nebenwirkungen von bestimmten filmen:

da es - zumindest soweit mir bekannt - keine beipackzettel zu hollywood-schnulzen und pornos gibt, werde ich mich jetzt daran versuchen.

Gebrauchsinformation: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER

Wirkstoff: vorstellung, wunschtraum

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Konsumation beginnen.
- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
- Wenn Sie weitere Fragen haben, bitte schreiben Sie mir ein Email oder einen Kommentar
- Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie uns bitte.

Diese Packungsbeilage beinhaltet:
1. Was ist ein Liebesfilm/Porno und wofür wird er angewendet?
2. Was müssen Sie vor dem Sehen solcher Filme beachten?
3. Wie sind solche Filme zu konsumieren?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie sind solche Filme aufzubewahren?
6. Weitere Informationen

1. Was ist ein Liebesfilm/Porno und wofür wird er angewendet?

Liebesfilm: eine Hollywoodstory, die sich um die eine große Liebe dreht, welche natürlich mit einem Happyend ausgeht. Egal ob die Frau betrogen wird oder welches Drama sich in den 90-120 Minuten abspielt, am Ende sind alle glücklich und zufrieden, wenn die zwei Protagonisten zusammenfinden. Darum geht es nämlich. Dass beide für einander bestimmt sind und egal was in der Zwischenzeit passiert ist, gehört der Vergangenheit an. Der Frau wird vom Umfeld suggeriert, dass er sich geändert hat und sie sich glücklich schätzen kann, wenn er zu ihr zurückkommt.

Porno: die Handlung spielt hier eine untergeordnete Rolle. Es geht um sexuelle Fantasien, Vorstellungen, Techniken und Rollenzuschreibungen. Mehr muss dazu wohl nicht gesagt werden.

Anwendung: In diesem Punkt ist es nicht sinnvoll eine Unterscheidung zu machen, da beide ähnliche Anwendungsziele verfolgen bzw. dieselben Gefahren bergen. Auf der einen Seite geht es um Unterhaltung aber auch um die Festigung bestimmter Verhaltensmuster. Darauf wird im nächsten Punkt näher eingegangen.

2. Was müssen Sie vor dem Sehen solcher Filme beachten?

Wie bereits in der Anwendung erwähnt bergen beide Filmarten erhebliche Risiken, die nicht unbedingt für jeden offensichtlich sind bzw. selbst wenn man sich deren bewusst ist, vermieden werden können. Es geht um die Ideologie, die dahinter steckt. Personen, die sich solche Filme ansehen, wissen, dass es weder die Liebe noch den Sex aus dem Film wirklich in dieser Form in der Realität gibt. Dennoch ist das im Film dargelegte Muster Anhaltspunkt und man versucht sich in der Wirklichkeit diesem Ideal anzunähern. Dies ist allerdings vollkommen absurd und weltfremd. Man muss sich nicht nur bewusst sein, dass es diese Liebe, diesen Sex "in echt" nicht gibt, sondern sich vor allem auch vor Augen halten, dass dies gar nicht wünschenswert ist. Diese Liebe wie im Film sollte nicht Ziel sein. Man sollte seine Wunschvorstellungen an die Gegebenheiten des Alltags anpassen und nicht vor Situationen träumen, die im Film passieren. Dadurch ergeben sich für Wunschträume viel mehr Möglichkeiten und ein sehr viel positiveres Bild von Beziehungen und Liebschaften kann gezeichnet werden, das viel mehr umfasst als nur das Suchen, Finden und Behalten der Einen/des Einen. Gleiches gilt auch für die Vorstellungen, die im Porno vermittelt werden. Dabei handelt es sich gleichermaßen um eine teilweise veraltete Ideologie, eine Idealvorstellung, die mit der realen Situation nicht viel gemeinsam hat und somit nicht als Ziel verwendet werden sollte. In der Realität ergeben sich in der Interaktion viel mehr Möglichkeiten und ein ganz anderer Interpretationsspielraum als im Film. Man muss beachten, dass eine Nachahmung und ein Streben nach filmähnlichen Verhältnissen immer nur Imitation bleibt und niemals zur konstruktiven Selbstverwirklichung im Bereich Liebe oder Sex beitragen kann. Es handelt sich bei solchen Filmen um ein Industrieprodukt, das massentauglich gefertigt wird und viele Bereiche von Liebe und Sexualtität ausschließt. Diese Einschränkungen sollte man im persönlichen Erleben nicht suchen, sondern sich für die tatsächliche Erfahrung öffnen und deren Weg folgen.

3. Wie sind solche Filme zu sehen?

Angesprochene Filme sollten immer im Bewusstsein gesehen werden, dass es sich dabei um Kulturprodukt handelt, das bestimmte Personengruppen ansprechen soll und dabei in einem sozioökonomischen Kontext entsteht. Man darf nicht aus den Augen verlieren, dass ein Ideal vorgestellt wird, das begrenzt ist und nicht reale Bedingungen widerspiegelt.

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Häufigste Nebenwirkung ist das Übernehmen von Verhaltensweisen zum Erreichen des im Film vorgestellten Ideals. Man muss darauf achten, ob man sich mit dem Ideal bereits identifiziert und im echten Leben versucht dieses zu erreichen. In dieser kritischen Phase ist es notwendig dieses Ziel zu reflektieren und sich bewusst zu werden, dass es sich um ein vermitteltes Ideal handelt, das nicht aus einem Selbst entsprungen ist. Man muss sich fragen, ob dieses Ideal für einen selbst überhaupt wünschenswert ist und welche Möglichkeiten es neben dieser einen Vorstellung noch gibt.

5. Wie sind solche Filme aufzubewahren?

Am besten direkt neben der ausgedruckten Form dieser Gebrauchsinformation.

6. Weitere Informationen

Es geht darum mit dem Zeigefinger nicht immer nur auf die Pornoindustrie zu zeigen und sagen, dass diese Filme nicht die Realität abbilden und den Menschen ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit vermitteln, sondern diese Nebenwirkungen und Risiken auch auf den Konsum von Liebesfilmen zu übertragen. Diese verwenden dieselben Methoden und haben ähnlich viel mit dem wahren Leben zu tun wie Pornos. Im Vergleich zu diesen werden Liebesfilme aber selten reflektiert, da sowieso jeder zu wissen glaubt, dass es im echten Leben nicht so läuft wie im Film. Trotzdem findet man, dass es doch schön wäre, wenn doch. Somit macht man sich das Ideal zu eigen und sucht, wenn auch unbewusst, nach einer ähnlichen Lovestory. Es geht in Beziehungs - und Liebesdingen genauso um eine frühzeitige Aufklärung!

Dr. scient. med,
se


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